BMW: Toprak sieht Barcelona-Sieg, Redding schwarz
Toprak Razgatlioglu
Bei BMW fügen sich die Puzzle-Teile immer besser zusammen. Das mit Sylvain Guintoli und Bradley Smith besetzte Testteam leistet wertvolle Basisarbeit und ermöglicht schnellere Fortschritte. Und die Ankunft von Toprak Razgatlioglu im Winter verursachte einen Motivationsschub, von dem Ingenieure, Mechaniker und seine Markenkollegen gleichermaßen erfasst wurden. Der Weltmeister von 2021 ließ bereits beim Saisonauftakt auf Phillip Island Taten folgen, indem er im Superpole-Race als Dritter auf das Podest stürmte.
Das Selbstverständnis des Türken verlangt für Barcelona erneut Spitzenergebnisse, obwohl die Voraussetzungen dafür nicht wirklich gut scheinen. «Es wird kein einfaches Rennwochenende für mich, denn wir müssen die Lebensdauer der Reifen weiter verbessern», grübelte der 27-Jährige aus Alanya. «Doch der Test war auch sehr positiv, wir haben auch etwas an der Renn-Pace gearbeitet, und das war sehr gut. Wir sind noch nicht ganz bei 100 Prozent, aber ich lerne das Bike mit jedem Tag besser kennen und wir verbessern uns. Mein Feeling ist insgesamt nicht schlecht. Ich versuche, auf das Podium zu fahren, und mein großes Ziel ist, zu gewinnen, denn ich habe in Barcelona bisher noch nie gewonnen.»
Beim zweitägigen Test am Donnerstag und Freitag vergangener Woche hatte Razgatlioglu um die Winzigkeit von 0,027 sec die Bestzeit verpasst. Zweitbester BMW-Pilot war ROKiT-Teamkollege Michael van der Mark. Der Niederländer hat in Barcelona bereits geschafft, was Razgatlioglu bisher verwehrt war: Er gewann 2018 mit Yamaha beide Rennen! «Ich denke, dass wir für das Rennwochenende recht gut aufgestellt sind», analysierte der 31-Jährige. «Wir haben eine gute Basis, wir müssen nur noch an den Details arbeiten. Ich denke, einer der Schlüsselaspekte, an denen gearbeitet werden muss, ist, die Reifen über die volle Renndistanz zu bringen, vor allem die Vorderreifen.»
In Australien und auch beim Barcelona-Test hinkten die Bonovo action-Piloten etwas hinterher. Für die Rennen auf der spanischen Piste ist zumindest Garrett Gerloff positiv gestimmt. «Ich mag diese Strecke wirklich gern und war dort in der Vergangenheit erfolgreich», weiß der Texaner. «Die BMW M1000RR hat sich beim Test gut angefühlt. Es gibt noch ein paar Dinge, die ich verbessern möchte, aber alles in allem denke ich, dass wir ein starkes Paket haben.»
Eher schwarz sieht Scott Redding, der auf Phillip Island nur fünf Punkte einfahren konnte und auch beim Barcelona-Test das Schlusslicht der BMW-Piloten war. «Wir wissen, dass es nicht eine unserer stärkeren Strecken im Kalender ist», betonte der Engländer. «Beim Test vergangener Woche konnten wir am Set-up des Bikes arbeiten und versuchen, unsere Schwachstellen zu verbessern. Das Rennwochenende ist immer anders, und wir müssen abwarten, wie die Streckenbedingungen und das Wetter sein werden. Hoffentlich können wir bessere Ergebnisse als in Phillip Island erzielen, wieder auf Kurs kommen und uns weiter verbessern.»