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Andrea Iannone betont: «Werde nichts mehr bezahlen»

Von Ivo Schützbach
Andrea Iannone mit Ducati-Geschäftsführer Claudio Domenicali

Andrea Iannone mit Ducati-Geschäftsführer Claudio Domenicali

Nach vierjähriger Dopingsperre wagte Andrea Iannone 2024 in der Superbike-WM den sportlichen Neubeginn. Der demnächst 35-jährige Italiener träumt davon, wieder in ein Werksteam zu kommen.

Dreimal wurde Andrea Iannone in der Moto2-Klasse WM-Dritter: 2010, 2011 und 2012. In der MotoGP hatte er seine beste Saison 2015, als er auf Ducati drei Podestplätze eroberte und WM-Fünfter wurde. Neben Ducati war der am 9. August 35-Jährige auch für die Werksteams von Suzuki und Aprilia tätig.

2019 nahm die MotoGP-Karriere von Iannone ein abruptes Ende. Weil in seiner Urinprobe vom Sepang-GP am 3. November der verbotene Stoff Drostanolon, ein anaboles Steroid, nachgewiesen wurde, war der Italiener seit dem 17. Dezember 2019 vom Motorrad-Weltverband FIM gesperrt. Die Sperre betrug ursprünglich 18 Monate. Weil Iannone vor den internationalen Sportgerichtshof in Lausanne zog und dort mit Pauken und Trompeten unterlag, wurde die Strafe auf vier Jahre verlängert.

Geläutert kehrte «The Maniac» in diesem Jahr in den Profirennsport zurück, dank Ducati und dem Team Go Eleven konnte er in der Superbike-WM einen Neubeginn bewerkstelligen.

Vor den Rennen in Donington Park an diesem Wochenende liegt Iannone auf dem sechsten WM-Rang, als bester Privatier will er sich für einen Platz in einem Werksteam empfehlen.

Doch in der Superbike-WM könnte sich für ihn nur etwas ergeben, falls Alvaro Bautista nach dieser Saison zurücktritt und seinen Platz bei Ducati räumt. Theoretisch gibt es in der MotoGP-WM noch Möglichkeiten in den Werksteams von Honda und Yamaha, doch dort steht der Evergreen nicht zur Debatte.

«Ich verfolge meine Priorität, wenn die Leute abwarten, dann warte ich auch», erzählte Iannone in England. «Ich habe deswegen keinen Stress und verfolge mein Ziel. Ich weiß, was ich will, um versuchen zu können, die Meisterschaft zu gewinnen. Dafür will ich kämpfen.»

Will Iannone 2025 in der Superbike-WM bleiben? Bevor er antwortete, schnaufte er kräftig durch. «Für den Fall, dass ich hier strauchle – dann strauchle ich lieber in der anderen Meisterschaft, das ist sicher. Ich fahre nicht wegen des Geldes, das ist klar. Dieses Jahr lege ich viel Geld auf den Tisch, ich fahre aus Hingabe. In unserer Box gibt es viel Passion, wir sind wie eine Familie. Es gibt aber nicht viele Familien, die die Meisterschaft gewonnen haben. Das ist gut, aber nicht das Beste. Ich bin aber hier, um das bestmögliche Resultat zu erreichen. Ist das nicht möglich, bleibe ich vielleicht zuhause.»

«In der MotoGP-WM sind die Privatteams auf einem guten Level und genießen Unterstützung von den Herstellern», verdeutlichte der Ducati-Fahrer. «Das ist hier anders. Ich liebe diese Meisterschaft, sie ist sehr gut. Deshalb würde ich es bevorzugen, hier zu fahren. Aber das hängt von den Voraussetzungen ab. Für mich ist wichtig, dass ich ein Werks-Superbike bekomme. Oder Werksunterstützung. Wenn ich das bekomme, dann fahre ich weiter. Was ich sicher nicht mehr mache, ist zu bezahlen, um Rennen fahren zu können. Jeder in der Box verdient Geld, jeder Mechaniker. Ich hingegen bezahle – und zwar viel. Nach vier Jahren kam ich zurück und befinde mich deshalb in der jetzigen Situation, das ist normal. Aber ich bestreite immer noch Rennen, um zu gewinnen, nur falls das jemand bezweifelt.»

Die Nachfrage beim Team Go Eleven ergab: Nicht Iannone bezahlt aus seiner eigenen Tasche, sondern die am Projekt beteiligten Sponsoren.


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