Dominique Aegerter ohne Vertrag: Was Yamaha dazu sagt
Domi Aegerter
Domi Aegerter hat eine beschwerliche Saison hinter sich. Der Schweizer hat sämtliche Wintertests verpasst, weil er sich das Pfeiffersche Drüsenfieber eingefangen hatte.
Mit dem sechsten Platz im ersten Rennen beim Saisonauftakt in Australien begann der zweifache Supersport-Weltmeister stark, kam an eine solche Leistung seither aber nicht mehr heran. Entsprechend konnte sich Yamaha bislang nicht durchringen, den Ende dieser Saison auslaufenden Vertrag für 2025 zu verlängern.
Vor den Rennen in Portimao an diesem Wochenende kann Aegerter zehn Top-Ten-Ergebnisse vorweisen und liegt in der Gesamtwertung mit 64 Punkten auf Platz 11. GRT-Kollege Remy Gardner ist mit 112 Zählern Siebter.
«Unser Hauptinteresse besteht darin, mit Remy und Domi weiterzumachen», betonte Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli im Vieraugengespräch mit SPEEDWEEK.com. «Auf Remy haben wir eine Option; mit Domi werde ich mich zusammensetzen, um über seine Zukunft zu reden. Wir wollen ihn behalten, beide Seiten wissen aber auch, dass seine Leistungen hinter unseren und auch seinen Erwartungen liegen. Wir müssen gemeinsam herausfinden, weshalb er keine so guten Leistungen bringt, wie er könnte. Wir müssen feststellen, was wir tun können, damit er sein Potenzial ausschöpfen kann.»
«Die Ergebnisse sind nicht wie erwartet, aber das ist eine schwierige Saison für ihn», hielt der Italiener fest. «Zuerst die Krankheit. Und dann kam er ein paar Mal wegen technischer Probleme nicht ins Ziel. Wenn wir zu einer Übereinkunft kommen, die für beide Seiten gut ist, dann sehe ich keinen Grund, bei unseren Fahrern etwas zu ändern. Ich habe ihm gesagt, dass wir mit ihm weitermachen wollen. Aber wir müssen uns sicher sein, dass wir Bedingungen schaffen können, damit Domi gute Leistungen bringen kann.»
Sollten die Verhandlungen zwischen Aegerter und Yamaha scheitern, stehen zahlreiche Fahrer Schlange. Andrea Iannone hat Interesse angemeldet und genießt die Fürsprache der wichtigen Teamsponsoren Pata (Knabberzeug) und Prometeon (Lkw-Reifen). Der Italiener Michael Rinaldi hat ebenfalls vorgesprochen, auch Noch-MotoGP-Pilot Augusto Fernandez sucht einen Job und schließt den Wechsel in die Superbike-WM nicht aus.