Go Eleven Ducati: «Iannone ist ein echter Rookie»
Andrea Iannone und seine Crew diskutieren
Nach vier Jahren Rennpause kehrte Andrea Iannone in der Superbike-WM 2024 auf höchstem Niveau zurück und fuhr im ersten Saisonrennen auf Phillip Island sensationell als Dritter auf das Podium. Das allein wäre bereits eine starke Leistung, umso mehr aber, weil der 35-Jährige für das Ducati-Kundenteam Go Eleven fährt. Weitere Top-3-Ergebnisse erreichte Iannone als Zweiter im Superpole-Race in Barcelona sowie als Dritter im ersten Lauf in Most. Fünf weitere Male fuhr er in den Top-5 ins Ziel.
Aber es gab auch weniger gute Darbietungen des Ducati-Privatiers: In Donington Park erreichte der Italiener kein einstelliges Ergebnis, auch Portimão war nicht sein bestes Wochenende.
Für Go-Eleven-Teammanager Denis Sacchetti stimmt die Bilanz. «Wir hatten mit Andrea in diesem Jahr eine große Herausforderung hatten, und ich denke, dass wir die Herausforderung bereits gewonnen haben», stellte der ehemalige Rennfahrer klar. «Nach vier Jahren Abstinenz fährt er eine wirklich gute Saison und wir sind wirklich glücklich. Wir wissen, dass er immer noch konkurrenzfähig ist und in jedem Rennen um das Podium kämpfen kann.»
Sacchetti erwartet, dass die restlichen fünf Saisonrennen ähnlich, sogar besser verlaufen könnten. «Nach Magny-Cours wird er in Aragon, Estoril und Jerez drei Strecken haben, die er besser kennt. Das kann uns sehr helfen und wir haben eine andere Ausgangssituation. Dort können wir uns ganz auf das Set-up des Motorrads konzentrieren», argumentiert der Teammanager. «Wir haben ein großes Potenzial, das wir bis jetzt nicht genutzt haben. Es gibt viele Dinge, die wir gemeinsam verbessern können, aber da es für Andrea das erste Jahr in dieser Meisterschaft und auf diesen Reifen ist, auf neuen Strecken und mit einem ungewohnten Motorrad, ist er ein echter Rookie. Bei jedem Rennen gibt es etwas Neues zu lernen, aber wir sind auf einem guten Weg.»
Iannone hat sich für 2025 bisher nicht entschieden, ob er bei Go Eleven bleibt. Wesentlich besseres Material wird er jedoch nirgendwo sonst erhalten. Der frühere MotoGP-Pilot möchte aber kein Geld mitbringen müssen und könnte auf Verbesserungen im Team drängen. «Unser Motorrad ist dem offiziellen Motorrad sehr ähnlich», betonte Sacchetti. «Sicherlich kann uns mehr Unterstützung durch den Hersteller helfen, aber ich bin mit unserer Beziehung zu Ducati sehr zufrieden, denn sie können uns wirklich in jedem Bereich helfen. Unser Hauptproblem ist, dass wir [mehr] Zeit benötigen, um alles herauszufinden, das Paket zu schnüren und es optimal zu nutzen. Das ist unser Ziel für die letzten Saisonrunden.»