Erster Wintertest-Skandal: Redding darf nicht fahren
Scott Redding wird erst im Januar eine Ducati fahren
Weil das deutsche Team MGM Bonovo die Rennmaschinen für die Superbike-WM 2025 erst im Januar erhält, brachte Ducati ein Motorrad des Testteams von Bologna nach Jerez (2200 km ein Weg), damit Scott Redding vor der Winterpause einen ersten Eindruck von seinem nächstjährigen Arbeitsgerät erhält.
Doch der Engländer steht schon den ganzen Tag in Zivilklamotten in der Boxengasse herum, schaut zu und fährt nicht.
Grund dafür ist seine Vertragssituation mit seinem ehemaligen Arbeitgeber BMW.
Am 20. Oktober 2024 teilte das Team MGM Bonovo mit, dass es die Superbike-WM 2025 mit Scott Redding bestreiten wird.
Der ehemalige Vizeweltmeister sagte dazu: «Ich habe die Zusammenarbeit mit BMW zum Ende der Saison 2024 beendet, was ich ausdrücklich bedauere. Mein Team kümmert sich um die sich daraus ergebenden Konsequenzen.»
Dem vorangegangen war die Übereinkunft mit BMW, dass der bis Ende 2025 laufende Vertrag vorzeitig aufgelöst wird.
Doch bis heute wurde keine finanzielle Einigung zwischen Redding und BMW erzielt, in letzter Instanz endet so etwas vor Gericht.
Für Ducati stellt sich die vertragliche Situation zwischen Redding und BMW sehr unübersichtlich dar. Ducati Corse bat deshalb um eine Bestätigung seitens BMW, dass Redding nicht mehr an sie gebunden ist. Ebenfalls akzeptabel wäre ein Vertrag zwischen Redding und dem Team MGM Bonovo. Weil es dann im Fall einer Vertragsverletzung nicht das Problem von Ducati wäre, sondern des Teams.
Dass Redding in Jerez nicht fährt, lässt darauf schließen, dass Ducati die verlangten Dokumente nicht erhielt. Oder dass sie nicht in der Form vorliegen, wie sich Ducati das wünscht.
Das MGM-Team ist nur am Dienstag in Jerez, es würde also auch nichts nützen, wenn Ducati die gewünschten Dokumente über Nacht erhält. Der Test am Mittwoch wird ebenfalls ohne Redding stattfinden.