MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Bimota sensationell: Schon jetzt auf Kawasaki-Niveau

Von Kay Hettich
Die Bimota KB998 gab einen famosen Einstand

Die Bimota KB998 gab einen famosen Einstand

Man konnte erwarteten, dass die neue Bimota KB998 kein Rohrkrepierer sein würde. Dass man aber bereits beim ersten Superbike-Test in Jerez auf Kawasaki-Niveau sein würde, war selbst für die Cheftechniker überraschend.

Das bisherige Kawasaki Racing Team ebnet Bimota die Rückkehr in die Superbike-Weltmeisterschaft. Weil Kawasaki als Anteilseigner großes Interesse am Bimota-Erfolg hat, kann man davon ausgehen, dass die langjährige Erfahrung, Daten und sonstige Informationen der italienischen Edelschmiede zugänglich gemacht wurden.

Die bisherigen Testfahrten der KB998 erfolgten hinter verschlossenen Türen. Beim Jerez-Test am Dienstag und Mittwoch dieser Woche folgte das offizielle Debüt. Am ersten Tag leistete Testfahrer Florian Marino Grundlagenarbeit, am zweiten Tag fuhren die Stammfahrer Alex Lowes und Axel Bassani.

Es war eine überzeugende Premiere: In 1:38,478 min fuhr Bassani nur 0,3 sec langsamer als Nicolò Bulega (Ducati), der am ersten Testtag in 1:38,142 min die schnellste Zeit fuhr. Die Rundenzeiten sind vergleichbar, da beide mit einem Qualifyer-Reifen erzielt wurden. Selbst die Cheftechniker hatten mit einem solchen Einstand nicht gerechnet.

«Wir haben ab der ersten Runde einen guten Eindruck vom Motorrad bekommen und danach verschiedene kleinere Anpassungen vorgenommen», erklärte Bassani-Cheftechniker Marcel Duinker. «Wir veränderten ein wenig die Sitzposition und machten uns auch mit einigen Einstellungen und der allgemeinen Balance des Motorrads vertraut. Mit minimalen Anpassungen konnten wir Axel ein gutes Gefühl vermitteln. Wir haben zwei Q-Reifen verwendet. Ein sehr positiver erster Test. Es war nicht unser Ziel, schon am ersten Tag so schnell zu sein – aber es ist großartig, solche Rundenzeiten zu erzielen.»

Unwesentlich langsamer als der Italiener war Alex Lowes, der in diesem Jahr mit Cheftechniker Pere Riba als WM-Vierter seine beste Saison mit Kawasaki absolvierte.

«Wir haben unseren Test mit der Bimota beendet und es fühlt richtig gut an. Was die Rundenzeiten betrifft, fühle ich mich bereits sehr positiv, denn wir haben das Niveau wie zuvor erreicht. Es ist sehr positiv, bereits auf diesem Level zu sein», betonte der ehemalige Rennfahrer. «Wir benötigen aber mehr Zeit, um dem Fahrer das beste Gefühl für das Motorrad zu geben. Über den Winter gibt es noch viel lernen und zu tun, um in Australien in der bestmöglichen Form für die erste Runde der Saison 2025 zu sein. Aber die Ausgangslage ist ausgezeichnet, vielversprechend, und wir sind sehr glücklich.»

Zeiten Superbike-Test Jerez, 22./23. Oktober
Pos Fahrer (Nation) Motorrad Zeit Diff
1 Nicoló Bulega (I) Ducati 1:38,142 min
2 Axel Bassani (I) Bimota 1:38,478 + 0,336 sec
3 Alex Lowes (GB) Bimota 1:38,679 + 0,537
4 Garrett Gerloff (USA) Kawasaki 1:39,229 + 1,087
5 Xavi Vierge (E) Honda 1:39,438 + 1,296
6 Álvaro Bautista (E) Ducati 1:39,567 + 1,425
7 Tarran Mackenzie (GB) Honda 1:39,841 + 1,699
8 Ryan Vickers (GB) Ducati 1:40,027 + 1,885
9 Markus Reiterberger (D) BMW 1:41,088 + 2,946
10 Thomas Bridewell (GB) Honda (BSB) 1:41,155 + 3,013
11 Tetsuta Nagashima (J) Honda 1:41,183 + 3,041
12 Florian Marino (F) Bimota 1:41,360 + 3,218
13 Sylvain Guintoli (F) BMW 1:41,806 + 3,664
Zeiten Supersport- Test Jerez, 22./23. Oktober
Pos Fahrer (Nation) Motorrad Zeit Diff
1 Tom Booth-Amos (GB) Triumph 1:42,509 min
2 Philipp Öttl (D) Ducati 1:42,523 + 0,014 sec
3 Oli Bayliss (AUS) Triumph 1:43,182 + 0,673

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