Pflicht-Boxenstopp: Stars von Ducati sind dagegen
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Halten die Reifen oder halten sie nicht?
Der Asphalt auf Phillip Island ist derart aggressiv, dass in den vergangenen Jahren regelmäßig Rennen gekürzt oder ein Boxenstopp vorgeschrieben war, weil die Reifen die volle Distanz nicht überstehen würden. Dennoch war es eine Überraschung, als am 22. Januar die Entscheidung getroffen wurde, wie es in der Superbike-WM 2025 laufen wird – bisher wurde der vorgelagerte offizielle Dorna-Test abgewartet.
Es wurde festgelegt, dass die Superbike-Kategorie nicht mehr als elf Runden mit einem Satz Reifen fahren darf, bei der Supersport-Klasse sind es zehn Runden. Bei einer Renndistanz von 20 und 18 Runden bedeutet das, dass es einen Boxenstopp geben wird.
Auch wenn die frühe Entscheidung grundsätzlich für klare Verhältnisse sorgt, liegt dennoch in der Natur der Sache, dass nicht jeder Teilnehmer mit dieser Entscheidung glücklich ist. «Ich würde lieber die volle Distanz fahren, die ganz normalen Rennen», kritisierte Nicolò Bulega. «Auch mit gebrauchten Reifen bin ich schnell. Ich bin am Montag 1:29,4 min mit Reifen gefahren, die 20 Runden auf dem Buckel hatten. Deshalb würde ich lieber keinen Boxenstopp machen. Auch wenn die Temperaturen deutlich steigen würden, hielte ich das nicht für ein Problem.»
Der Italiener fuhr am ersten Testtag in 1:28,765 min mit 0,5 sec Vorsprung Bestzeit und holte bereits im vergangenen Jahr als Rookie die Pole und den Sieg im ersten Lauf.
Aruba.it Ducati-Teamkollege Alvaro Bautista gehört ebenfalls zu den Rennfahrern, die für einen schonenden Umgang mit den Reifen bekannt sind. Der Spanier bringt Verständnis für die Entscheidung auf. «Wahrscheinlich wurde die Entscheidung so früh getroffen, weil es 2024 einige Probleme gab. Allerdings ist es schon so, dass die diesjährigen Pirelli-Reifen die volle Distanz erlauben würden», bestätigte der zweifache Superbike-Weltmeister.
In der Geschichte der Superbike-WM auf Phillip Island gab es vor 2024 aber erst einmal ein Rennen mit obligatorischem Boxenstopp, das war der zweite Lauf 2018. Es wurde auch immer über die volle Distanz gefahren.