Phillip Island: Die Hintergründe
Die Rennstrecke liegt direkt am Meer
Über eine 640 Meter lange Brücke kann die Insel vom Festland aus bequem mit dem Auto erreicht werden. Eine bekannte Touristenattraktion ist die Pinguin-Parade: Unzählige Zwergpinguine ziehen morgens aus ihren Höhlen in der Felsküste über den Strand ins Meer, abends kehren sie wieder zurück.
Phillip Island ist zwar nur 100 Quadratkilometer gross, doch die Insel hat eine lange Motorsporttradition. Bereits 1926 wurde dort das erste 100-Meilen-Rennen ausgetragen, das heute als erster Australischer Grand Prix bekannt ist. Damals fuhren die Teilnehmer noch über abgesperrte öffentliche Strassen. Bald entstand eine unbefestigte Rennstrecke, die bis 1935 genutzt wurde. In den frühen 1950er-Jahren wurde direkt an der Küste der «Phillip Island Circuit» errichtet. Er wurde 1956 eröffnet und seitdem mehrfach umgebaut.
Die in einer spektakulären Landschaft gelegene Strecke ist ein fester Bestandteil im Kalender der Superbike-WM. Die Serie gastiert dort mit Ausnahme von 1993 seit 1990 jährlich. Seit 2008 ist Phillip Island Schauplatz des Saisonauftakts. Troy Corser (AUS) führt die ewige Bestenliste auf Phillip Island mit sieben Siegen an und hält seit 2007 den Rundenrekord.
Die Strecke fügt sich in die hügelige Küstenlandschaft ein und hat deshalb in ihrem Verlauf grosse Höhenunterschiede. Zudem fallen vom Meer her immer wieder unterschiedlich starke Windböen ein. Der Kurs selbst hat gleich mehrere Schlüsselstellen: In der ersten Kurve, der «Doohan Corner», muss man die ideale Linie finden, um gut für die anspruchsvolle «Southern Loop» positioniert zu sein. Danach führt die «Bass Straight» bergab in die «Honda»-Spitzkehre. Entscheidend ist auch die letzte Kurve: Sie wird im vierten Gang durchfahren, dort muss der Pilot versuchen, viel Tempo mit auf die Start-Ziel-Gerade, die «Gardner Straight», zu nehmen. Wer die Kurve zu aggressiv angeht, kann Schwierigkeiten mit zu stark durchdrehendem Hinterreifen bekommen.
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