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Hintergründe zum MotorLand Aragón

Von Peter Fuchs
In Aragón erwarten uns heisse Rennen und Temperaturen

In Aragón erwarten uns heisse Rennen und Temperaturen

In einer dünn besiedelten Region im Nordosten Spaniens, umgeben von einer malerischen Hügellandschaft, befindet sich eines der modernsten Motorsportzentren der Welt: das MotorLand Aragón.

Die Anlage, auf Spanisch «Ciudad del Motor de Aragón» genannt, wurde 2009 eröffnet und entwickelte sich schnell zu einem Anlaufpunkt für internationale Rennserien. Die MotoGP gastiert dort seit 2010, die Superbike-WM gab 2011 ihr Debüt. Zudem wird der Kurs das ganze Jahr über von vielen Teams aus dem Automobil- und Motorradsport für Testfahrten genutzt.

Das MotorLand Aragón liegt knapp drei Autostunden westlich von Barcelona in der Nähe von Alcañiz, einer 16.000 Einwohner zählenden Stadt in der autonomen Provinz Aragonien. Alcañiz hat eine lange Motorsporttradition: Zwischen 1965 und 2003 wurden dort auf einem Stadtkurs, dem «Circuito Guadalope», regelmässig Rennen ausgetragen. Doch mit dem Bau des MotorLands Aragón ging diese Ära zu Ende. Die neue Anlage wurde vom deutschen Architekten Hermann Tilke in Zusammenarbeit mit dem britischen Architekturbüro Foster and Partners entworfen. Zum Gesamtkomplex gehören neben der eigentlichen Rennstrecke eine Kartbahn, ein Technologie- und ein Freizeitzentrum.

Mehrere Kursvarianten und zwei Fahrerlager machen das MotorLand Aragón zu einer vielseitigen Anlage. Die Superbike-WM trägt ihre Rennen auf der 5,344 Kilometer langen Streckenversion aus. Die Breite der Strecke beträgt zwischen zwölf und 15 Meter, die längste Gerade ist fast 1,8 Kilometer lang. Das Layout gilt als technisch enorm anspruchsvoll. Ultraschnelle Passagen führen in sehr enge Kurven, ergänzt wird die Mischung durch flüssige Kurvenkombinationen. Der Asphalt bietet viel Grip und ist recht rau, was bei hohen Temperaturen die Reifenabnutzung beschleunigen kann. Die Teams stehen vor der Herausforderung, für all diese Gegebenheiten die richtige Abstimmung zu finden.

Es gibt Bergauf- und Bergabpassagen, blinde Kuppen und abfallende Kurven, die an das portugiesische Portimão erinnern. Die Kombination aus den Kurven sieben und acht ist der berühmten «Corkscrew» in Laguna Seca (Kalifornien) nachempfunden. In den flüssigen Passagen kommt es darauf an, noch im Ausgang der Kurve die richtige Linie für den nachfolgenden Kurveneingang zu finden. Eine weitere Schlüsselstelle ist die letzte Kurve: Die Fahrer müssen früh Gas geben, um dann mit viel Schwung bergauf auf die Start-Ziel-Gerade zu kommen. Denn an deren Ende bietet eine 90-Grad-Linkskurve eine der vielen Überholmöglichkeiten.

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