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Vom Speed beeindruckt

Kolumne von Richard Speiser
Richard Speiser (li.) mit Troy Corser (re.)

Richard Speiser (li.) mit Troy Corser (re.)

Auf Einladung von SPEEDWEEK besuchte ich auf dem Nürburgring erstmals ein Superbike-Rennen – und ich war schwer beeindruckt.

Normalerweise fahre ich Sandbahn-, Grasbahn und Speedwayrennen. Immer links herum, ohne Bremsen. Aber es schadet ja nie, über den eigenen Tellerrand mal hinauszuschauen.

Der Aufwand, der in der Superbike-WM betrieben wird, ist mit dem Bahnsport nicht zu vergleichen, die Summen, die bewegt werden, erst Recht nicht. Mich persönlich hat vor allem die Technik beeindruckt, die da verwendet wird – und die brutalen Geschwindigkeiten, mit denen die Jungs die Start-/Zielgerade hinunterbrennen. Besonders aufgefallen ist mir, dass man als Zuschauer ständig etwas zu sehen bekommt und unterhalten wird. Man kann sich dort zwei Tage bewegen, ohne dass man sich langweilt. Der Zuschauer wird für sein Geld gut unterhalten und ständig mit Rennläufen, Autogrammsessions oder Pressekonferenzen berieselt.

Was dagegen im Bahnsport ein unbestreitbarer riesengrosser Vorteil ist: Man hat ständig das komplette Renngeschehen im Blick! Man verpasst keine Rennaction und sitzt nur wenige Meter vom Geschehen entfernt. Wir hatten super Sitzplätze auf der Startgeraden und konnten mehr von der Strecke sehen, als die meisten anderen Zuschauer. Trotzdem habe ich während des Rennes mein Smartphone aus der Tasche gezogen, und den Rennverlauf im Internet-Live-Stream verfolgt, wenn Melandri & Co nicht gerade mit 300 Sachen an uns vorbeigeflogen sind.

Zuschauer, die das erste Mal Bahnrennen sehen, bestätigen ja auch, dass sie so etwas geiles und spektakuläres noch nie gesehen haben – und kommen dann auch wieder. Das Problem ist einfach die mangelnde Präsenz und Bekanntheit unseres schönen Sports.

Auf jeden Fall war es ein sehr gelungenes Wochenende, ich konnte viele Eindrücke sammeln und auch interessante Gespräche mit einflussreichen Leuten führen. Und zu sehen, wie Christian «Hülse» Hülshorst Ex-Superbike-Weltmeister Troy Corser eine seiner Autogrammkarten in die Hand drückte und ihm ein Langmotorrad erklärte, ist mit Geld nicht zu bezahlen.

Richard Speiser aus Börwang im Allgäu wurde 2011 Langbahn-Vizeweltmeister, im Jahr davor WM-Dritter. Wegen einer Schulterverletzung ist er seit Monaten ausser Gefecht.

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