Max Biaggi erklärt den Rücktritt
Max Biaggi ist 2013 nicht mehr am Start
Seit 1992 war Max Biaggi in der Motorrad-Weltmeisterschaft unterwegs. Viermal wurde er 250er-, zweimal Superbike-Weltmeister. In der Königsklasse beendete er die WM sechsmal in den Top-3, dreimal als Vizeweltmeister. Nur der Titel blieb ihm verwehrt. Biaggi gehörte zu den grössten Widersachern von Valentino Rossi in dessen Blütezeit, gewann 42 Grands Prix, davon 13 in der 500er- und MotoGP-Klasse. Hinzu kommen 21 Siege in der Superbike-WM.
Max Biaggi wechselte für die Saison 2007 von der MotoGP- in die Superbike-WM, weil er es sich im GP-Fahrerlager mit allen Herstellern verscherzt hatte. Bei den Superbikes wurde der Römer mit offenen Armen empfangen. Nach einem Jahr bei Suzuki Alstare und einem im privaten Sterilgarda-Ducati-Team dockte Biaggi bei Aprilia an und läutete mit dem Hersteller aus Noale seinen goldenen Herbst ein.
Im Frühjahr 2012 erklärte Biaggi gegenüber SPEEDWEEK, dass er weiterfahren wolle. Diese Absicht unterstrich er noch Mitte Oktober, als er mit dem Aprilia-Werksteam im MotorLand Aragón testete. Gleichzeitig verstummten nie die Gerüchte um seinen Rücktritt. Aprilia wollte ihm das Gehalt kürzen, in vielen Detailfragen war man sich uneinig.
Während seiner Pressekonferenz in Vallelunga erklärte der 41-Jährige vor wenigen Minuten seine Motive für den Rücktritt. «Es begann und endet hier», begann Biaggi. «Letzte Nacht war die längste meines Lebens. Aber ich will nicht wie jene Politiker sein, die ewig an ihrem Stuhl kleben. Es wird Zeit, dass ich mich meiner Familie widme. Ich muss nicht aufhören, weil ich nicht mehr konkurrenzfähig bin, sondern weil ich es will. Ich hatte einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen, entsprechend hart war die Entscheidung. Viele Fahrer haben sich in ihrer Karriere schwer verletzt, ich hatte viel Glück.»
Zu seiner Zukunft sagte Biaggi: «Ich werde dem Rennsport treu bleiben. Ich bin an einer weiteren Zusammenarbeit mit Aprilia interessiert. Mich auf die faule Haut legen ist nicht mein Ding.»