Marco Melandri wittert Murks beim Asphalt
Marco Melandri
Rennstrecken-Chef Fergus Cameron hat gegenüber SPEEDWEEK erklärt, dass dies Blödsinn wäre. Der wahre Sachverhalt sei genau anders herum, so der Australier. Damals wurde überasphaltiert, dieses Mal wurden die Wellen mittels eines dreidimensionalen Scans erfasst und beseitigt.
«Der Grip ist sehr komisch», meint Melandri. «Ich kann nicht fühlen, wie sich der Reifen in den Asphalt beißt. Als ich am Dienstag getestet habe, waren mehr Wellen auf der Strecke als am Donnerstag zuvor. Jeder kann um die Strecke laufen und sich die schwarzen Reifenstriche anschauen, man sieht genau, wo die Wellen sind. Der Asphalt nimmt auch keine Feuchtigkeit mehr auf, er braucht ewig zum Trocknen. Früher ging es ganz schnell.»
«Die Strecke ist nicht schneller geworden»
«Die Rundenzeiten sind nur wegen der Reifen besser geworden», meint der WM-Dritte von 2012. «Der Reifengrip lässt zwar sehr schnell nach, in der ersten Runde sind die Reifen aber wirklich schnell. Die Strecke ist nicht schneller geworden. Okay, in einigen Kurven hat es weniger Wellen, in anderen aber nicht. Für mich sieht die Strecke nicht so aus, als wäre sie neu asphaltiert worden. Sie sieht nur schöner aus, weil sie schwarz ist.»
Zu den vielen Stürzen meint Melandri: «Auf Phillip Island gab es schon immer viele Crashes. Für mich sieht es jetzt aber so aus, als hätten die Stürze auch etwas damit zu tun, dass der Asphalt keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann. Wenn es regnet, bleibt der ganze Dreck auf der Oberfläche, es dauert sehr lange, bis die Strecke wieder sauber ist. Dann sind die Rundenzeiten auch sehr langsam. Wenn du früher ein Glas Wasser ausgeschüttet hast, konntest du zusehen, wie es im Asphalt versickerte. Heute bleibt es stehen. Das gleiche gilt für den Sand und den Dreck. Der neue Streckenbelag macht es einem sehr schwer, das Limit herauszufinden.»