Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ducati behindert die eigenen Teams

Kolumne von Ivo Schützbach
Teamchef Mario Rubatto (li.) und Max Neukirchner

Teamchef Mario Rubatto (li.) und Max Neukirchner

Auf die neue Ducati 1199 Panigale zu setzen war ein Risiko für Max Neukirchner. Bisher ist mit dem 1200-ccm-Zweizylinder kein Blumentopf zu gewinnen.

Nach dem freien Training in Aragón platzte Max Neukirchner der Kragen, er beschwerte sich angesichts von 3,5 Sekunden Rückstand lauthals über seinen fahrbaren Untersatz. Die Kritik war an seinen italienischen Elektroniker gerichtet, einen Ducati-Mann: «Egal wie wir das Motorrad verstellen, es bleibt beim gleichen Gefühl. Wir haben keinen Grip.»

Die neue Ducati krankt gleich an mehreren Problemen, ein großes ist die Elektronik. MR-Racing bekam vom Ducati-Werk in Bologna für diese Saison zwei Techniker zugewiesen, bislang bekleckern sich diese nicht mit Ruhm, wirken oft überfordert. Wurden aber im Voraus für das ganze Jahr bezahlt.

Als Max Neukirchner in Australien schwer stürzte, war hinterher in den Daten-Aufzeichnungen zu sehen, dass die gefährlichen Hinterradrutscher in der Zielkurve schon vorher aufgetreten waren – der Elektroniker von Ducati aber nichts dagegen unternahm. Max landete im Krankenhaus. Wiederholt wies ihn Teamchef Mario Rubatto auf Fehler hin – doch es passierte nichts.

Die Schwierigkeit für MR-Racing: Die Elektronik liegt fest in der Hand von Ducati, das schwäbische Team ist auf Gedeih und Verderb auf Hilfe aus Bologna angewiesen. Jegliche Kritik an Ducati kann politischen Selbstmord bedeuten. Doch so wie es läuft, kann es nicht weitergehen.

Langsamer als das alte Motorrad

Inzwischen ist Rubatto so weit, dass er sich lieber selbst hilft, als auf Hilfe aus Italien zu warten. Gemeinsam mit Ralf Waldmann legte er vor der Superpole Hand an, Neukirchner fuhr auf einen respektablen 12. Startplatz!

Im Werksteam bei Alstare läuft es kaum besser: Während sich die belgische Mannschaft um die Entwicklung des Motorrades kümmert, liegt die Elektronik auch dort fest in den Händen von Ducati. Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli muss sich in diesen Tagen viel anhören. Am Schlimmsten: Die Panigale ist langsamer als die fünf Jahre alte 1098R!

Ein Zyniker im Fahrerlager: «Die besten Techniker hat Ducati in die MotoGP-WM abkommandiert – und dort fahren sie auch nur hinterher.»

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