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Den Porsche Carrera verschrottet

Kolumne von Ralf Waldmann
Ralf Waldmann kennt Monza nur mit dem Porsche

Ralf Waldmann kennt Monza nur mit dem Porsche

Motorradrennen bin ich in Monza nie gefahren, für Schrott habe ich trotzdem gesorgt.

Im Porsche-Carrera-Cup hatte ich in Monza mal ein Training mit dem Team Tolimit, für das fuhr ich 2001. Mein Teamkollege war Frank Schmickler. Dann standen Fotofahrten in Monza an. Sie sagten uns, wir müssten ganz brav nebeneinander fahren und nichts kaputt machen. Wir sind uns aus der Parabolica-Kurve hinaus aber so ins Gehege gekommen, dass wir zwei Totalschäden abgeliefert haben. Unser Teamchef Hans-Bernd Kamps war überhaupt nicht begeistert von der Aktion.

Keine Ahnung, was so ein Auto gekostet hat. Komischerweise sind die Autos alle versichert, das gibt es bei Motorrädern ja nicht. Ich hatte hinterher einen so hohen Selbstbehalt, dass sie mir die Versicherung gekündigt haben.

Die Porsche-Leute haben mir immer gesagt, dass man sieht, dass ich aus dem Zweiradsport komme, weil ich in den Schikanen so dermaßen auf zwei Rädern unterwegs war, dass man den Unterboden gesehen hat. Da wollten wir schon Sponsor-Aufkleber drauf machen.

Ich fuhr 2001 sieben oder acht Rennen im deutschen Porsche-Cup und war auch immer ziemlich schlecht. Nur einmal war ich gut, in Zandvoort. Da stand ich auf Pole. Da hat sogar Roland Asch in seinem schwäbisch zu mir gesagt: «Des isch it normal, Junge!»

Den Eingang zur Rennstrecke nicht gefunden

Als wir diese Woche zum Superbike-WM-Lauf in Monza mit dem Team-Lkw anreisten, haben wir schon vorher eine komplette Renndistanz abgespult, weil wir den Eingang zu Strecke nicht gefunden haben. Am Schlimmsten war es dann in der Wohnsiedlung, in der nur noch ein Fiat 500 durchpasste, Mario Rubatto aber mit dem Auflieger durchfuhr. Das hat uns ein Hinterrad gekostet, das ging dabei kaputt.

Ich bin dann unter dem Auflieger gelegen und habe den Wagenheber unter die Achse gesetzt, Mario stand daneben und gab Kommandos. Dann haben wir das Rad nicht abbekommen, weil es im Radkasten schliff. Mario meinte, das wäre kein Problem und fuhr den Auflieger per Luftdruck hoch. Zum Glück bin ich drunter weggekrabbelt: Es gab einen Riesenschlag, der Wagenheber ist weggesprungen und der Auflieger lag auf der Seite. Ich musste dann noch mal ran.

Mit 20 Siegen in den Klassen 125 und 250 ccm ist Ralf Waldmann (46) der erfolgreichste Grand-Prix-Fahrer, der nie Weltmeister wurde. Heute arbeitet er mit viel Begeisterung in der Superbike-WM für das MR-Racing Team, in dem Max Neukirchner fährt.

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