MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Gelähmter Joan Lascorz: Schwere Kritik an Imola

Von Ivo Schützbach
Seit seinem Sturz am 2. April 2012 in Imola ist der Spanier Joan Lascorz querschnittsgelähmt. Geändert hat sich an den Sicherheitsstandards seither nichts.

Vor 15 Monaten hatte der heute 28-jährige Joan Lascorz seinen schweren Unfall in Imola. Der Spanier verletzte sich am Halswirbel C6 und ist seither Brust abwärts gelähmt. «Joan kann zwar die Arme bewegen, mit den Fingern kann er aber kaum zudrücken, er hat auch keine Feinmotorik», erklärte Kawasaki-Teammanager Guim Roda gegenüber SPEEDWEEK.com.

Lascorz erhielt nach seinem Sturz Sympathiebekundungen aus der ganzen Welt, viele Rennfahrer waren oder sind mit einem Aufkleber seiner Nummer 17 auf ihren Bikes oder Helmen unterwegs. Am Eingang zum Fahrerlager des MotorLands Aragón prangt ein überdimensionaler Lascorz-Aufkleber.

Rückblickend kritisiert Lascorz die schlechten Sicherheitsstandards in Imola und sieht sie als mögliche Ursache für seine schweren Verletzungen: «Was passiert ist, war eine Schande. Ich weiß nicht, ob das ein unglücklicher Zwischenfall war oder ob es daran lag, dass die Standards in Imola nicht für Motorräder mit 240 PS ausreichen.»

Fahrer hoffen auf mehr Sicherheit durch die Dorna

Die Meinung Lascorz’ vertreten viele im Fahrerlager. «Imola ist eine alte Rennstrecke, die Auslaufzonen an einigen Stellen sind ungenügend», meint ein Teamchef. «Man kann den Speed der Motorräder heute nicht mehr mit dem von vor zehn Jahren vergleichen.»

Viele Fahrer hoffen, dass der neue WM-Vermarkter Dorna mehr Feingefühl für Sicherheit hat, als dessen Vorgänger Flammini Group. In der MotoGP-WM gibt es eine permanente Sicherheits-Kommission, als Daijiro Kato am 20. April 2003 in Suzuka/Japan tödlich verunglückte, wurde die Rennstrecke aus dem Kalender genommen. «Doch in Imola fahren wir immer noch», kritisieren viele im Paddock. «Bislang hat sich durch die Dorna nichts geändert.»

Beim letzten Rennen in Imola 2012 stürzte ein Nachwuchsfahrer vor der haarsträubenden Schikane vor Start und Ziel. Sein Motorrad traf im 90-Grad-Winkel auf die Streckenbegrenzung, welche den Notausgang für die Piloten einleitet, die die Schikane verpasst haben. Das Bike wurde in zwei Teile zerrissen. Wäre das der Fahrer gewesen, hätten wir den nächsten Toten seit Craig Jones gehabt, der am 4. August 2008 in Brands Hatch ums Leben kam.

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