BMW-Rückzug: Es liegt nicht am Reglement
Javier Alonso hat seine eigene Meinung zum BMW-Rückzug
Der Ruf eines knallharten Rechners eilte BMW-Manager Stephan Schaller schon bei Übernahme der Leitung der Motorrad-Sparte von BMW voraus. Die Veränderungen ließen nicht lange auf sich warten. Schaller schloss das von alphaRacing geführte Werksteam zu, Motorsport-Direktor Bernhard Gobmeier flüchtete daraufhin zu Ducati. Warum? In Italien wird Rennsport nicht nur mit dem Taschenrechner in der Hand betrieben.
Am Mittwoch folgte Schallers nächster Schlag: 2014 wird sich BMW werkseitig nicht mehr an der Superbike-WM beteiligen. Selbst engste Mitarbeiter waren ahnungslos: Erst vor einem Monat sprach SPEEDWEEK.com mit Christian Landerl, Leiter Entwicklung und Baureihen von BMW Motorrad. Von Rückzug war keine Rede, im Gegenteil. Es wäre fahrlässig, zum jetzigen Zeitpunkt eine solche Entscheidung zu verkünden, sagte Landerl im exklusiven Interview.
BMW investierte viel Geld in den Erfolg in der Superbike-WM. Fürchtete BMW durch die von der Dorna durchgesetzten Kosteneinsparungen um seine Konkurrenzfähigkeit? «Man sagte uns, es läge nicht am neuen Reglement für 2014. Es sei eine reine Unternehmensentscheidung betreffend ihrer Strategie», sagte Dorna-Manager Javier Alonso auf Anfrage von SPEEDWEEK.com. «Die neuen Regeln hätte ihnen geholfen, bei deutlich geringeren Kosten wettbewerbsfähig zu sein.»
Zweifel an der Richtigkeit der getroffenen Sparmaßnahmen hat Alonso nicht. «Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir mit neuen Regeln starten», betont der Manager. «Das gibt uns Zeit, sie zu verstehen. Wir werden dann sehen, ob weitere Änderungen für die Zukunft erforderlich sein werden.»