BMW: Stephan Schaller stellt die richtigen Fragen
Stephan Fischer, Technischer Direktor bei BMW
Bei einem Blick in die BMW-Box fällt schnell auf: Irgendwie ist alles neu und doch gleich wie letztes Jahr. Überall vertraute Gesichter, nur wenige Ab- und Zugänge. Während der Jerez-Tests herrschte bei Weiss-Blau gute Stimmung, Werksfahrer Marco Melandri fuhr Bestzeit.
Und doch hat sich vieles geändert. Motorsport Direktor Bernhard Gobmeier ist zu Ducati abgewandert, seinen Posten gibt es offiziell nicht mehr. BMW München kümmert sich nicht mehr um die gesamten Motorräder, sondern ist nur noch für den Motor, die Elektrik (Hardware) und Elektronik (Software) verantwortlich.
Stephan Fischer ist oberster Mann von BMW Motorrad Motorsport vor Ort und hat seit diesem Jahr «Technischer Direktor» auf seiner Visitenkarte stehen. In München erstattet er direkten Bericht an Christian Landerl und BMW-Motorrad-Chef Stefan Schaller.
Fischer macht einen zufriedenen Eindruck, kommt mit seinem neuen Boss Stefan Schaller, dem Nachfolger von Henrik von Kuenheim, gut klar: «Ich habe Zugang zu ihm. Herr Schaller kommt auf mich zu, er hat einen technischen Background und stellt die richtigen Fragen. In meiner Rolle ist bislang alles positiv für mich.»
Die Motorenwerkstatt wurde von Stephanskirchen in die alten Räumlichkeiten der BMW-Motorrad-Entwicklungsabteilung in München übersiedelt, während BMW Motorrad in die alten Räumlichkeiten des ehemaligen Formel-1-Teams gezogen ist.
Fischer, der in seiner Sprache Michael Mittermeier in nichts nachsteht, beschreibt die letzten Wochen als arbeitsreich: «Ich habe mich um die Vertragsauflösung mit unserem alten Partner alpha Racing gekümmert. Das und die Neustrukturierung haben viel Zeit gekostet.»
Längst ist klar, dass es die ursprünglich angedachte strikte Trennung für gewisse Zuständigkeitsbereiche zwischen BMW München und BMW Italia, respektive deren Partner Feel Racing, so nicht geben wird. Feel Racing sollte sich um die Entwicklung des Chassis kümmern, längst bekommen die Italiener auch dafür Hilfe aus der bayerischen Landeshauptstadt.