Tom Sykes (Kawasaki): Kleine Änderung, große Wirkung
Am Samstag erhielt Tom Sykes von den französischen Fans (74.000 über drei Tage) noch erstaunlich viel Applaus. Nachdem der Engländer ihren Lokalhelden Sylvain Guintoli in den Rennen zweimal vernichtend geschlagen hatte, kühlte die Zuneigung hörbar ab. Kein Problem für Sykes, sein Charme und Witz bringt Eisberge zum Brechen.
Die beiden Aprilia-Werksfahrer Eugene Laverty und Sylvain Guintoli büßten in Magny-Cours weitere neun Punkte auf Sykes ein, der Rückstand seiner engsten Verfolger beträgt vor dem Showdown in Jerez in zwei Wochen nun 37 und 38 Punkte. Die Überlegenheit mit der er gewann, war selbst für Sykes überraschend: 2 und 11 Sekunden Vorsprung, Respekt.
«Wir haben für das zweite Rennen nur Kleinigkeiten am Motorrad geändert», erzählte der Kawasaki-Star SPEEDWEEK.com. «Wir streben immer nach Perfektion, dafür opfern wir unser Leben. Wenn du dich immer am Limit bewegst, haben schon kleine Änderungen eine große Wirkung. Die ZX-10R hat das ganze Wochenende gut funktioniert, ließ sich schön fahren. Meine Rennen liefen gut. Im zweiten Lauf hätte ich von Sylvain mehr Gegenwehr erwartet. Aber er entscheid sich vielleicht für eine Änderung am Bike, die sich nicht so auszahlte, schwer zu sagen. Wenn eine Strecke Motorrad und Fahrer zusagen, dann muss man das nützen.»
Als neuen Weltmeister sieht er sich noch nicht, obwohl ihm in Jerez bei einem Sieg von Laverty bereits ein vierter Platz zum Titelgewinn reicht. «Es gibt noch immer 50 Punkte zu holen», hielt der werdende Vater fest. «Der Vorsprung kann nie groß genug sein. Aber natürlich genieße ich die aktuelle Situation. Mein Vorteil ist jetzt einiges größer, wie als wir hier ankamen. Ich hatte ein perfektes Wochenende, phantastisch.»