Sylvain Guintoli (Aprilia): Titel futsch? Noch nicht!
Sylvain Guintoli: Er will den Titel noch nicht abschreiben
Zweiter in der Superpole, Zweiter im ersten Rennen und ein dritter Rang im zweiten Lauf – Sylvain Guintoli hat bei seinem Heimrennen in Magny-Cours nicht viel falsch gemacht.Und doch hat der Aprilia-Pilot allen Grund, sich als Verlierer zu fühlen: Sein Rückstand auf WM-Leader Tom Sykes (Kawasaki) ist auf schier uneinholbare 38 Punkte angewachsen!
Aber Guintoli hat alles riskiert, sogar im Kampf mit seinem Teamkollegen Eugene Laverty um Platz 2 im zweiten Rennen. Beide stürzten, behielten aber ihre Punkte. Der Franzose klagte sofort über Schmerzen aus seiner lädierten Schulter.
Bereut hat der 31-jährige Guintoli seinen beherzten Einsatz jedoch nicht. «Das zweite Rennen war aufregend, eine geile Schlacht mit Eugene», sagt der Familienvater. «Mein Kampf mit ihm ist der beste, an den ich mich erinnern kann. Nur das mit dem Crash war Mist. Mein Visier war völlig verschmiert von Insekten, ich konnte die rutschigen Stellen nicht erkennen. Ich bin wieder auf die Schulter gefallen, sie schmerzt ordentlich. Hoffentlich ist sie nicht wieder kaputt gegangen.»
Für WM-Leader Tom Sykes hat Guintoli nur anerkennende Worte übrig. «Tom war sehr schnell, er zog gleich nach dem Start weg», gibt der in England lebende Franzose zu. «Es ist eine Schande, das war nicht mit ihm mithalten konnten.»
Mit nun 38 Punkten Rückstand sind die Titelchancen von Guintoli praktisch nicht mehr vorhanden. Aufgeben will der Aprilia-Pilot deswegen aber noch lange nicht. «Mathematisch ist noch alles möglich, also werde ich es auch noch probieren», verweist Guintoli auf die noch 50 zu vergebenden Punkte.
Wir erinnern uns an das Saisonfinale vor einem Jahr: Max Biaggi kam mit 30,5 Punkten Vorsprung nach Magny-Cours und zitterte sich mit 0,5 Punkten Vorsprung zum WM-Titel. Guintoli hat mit seiner Einstellung Recht, alles ist möglich.