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Tom Sykes: Kawasaki wartet seit 20 Jahren

Von Ivo Schützbach
Vizeweltmeister Tom Sykes kommt mit 37 Punkten Vorsprung zum Superbike-WM-Finale nach Jerez. Unter Druck setzten lässt sich der Engländer nicht.

Sollte der WM-Zweite, Aprilia-Werksfahrer Eugene Laverty, beim letzten Event der Superbike-WM 2013 in Jerez am kommenden Wochenende beide Läufe gewinnen, genügt Tom Sykes ein dritter Platz, um Weltmeister zu werden. Letztmals gelang das einem Kawasaki-Piloten vor 20 Jahren: Damals triumphierte der Amerikaner Scott Russell im Team von Rob Mutty und auf Dunlop-Reifen.

Laverty, angesichts von 37 Punkten Rückstand nur noch mit Außenseiter-Chancen auf den WM-Titel, will nichts von Druck wissen. «Ich habe kaum noch Chancen, der Druck lastet deshalb auf Tom», sagte der Nordire. «Ich werde versuchen, beide Rennen in Jerez zu gewinnen. Tom muss auch erst seine Leistung bringen. Letztes Jahr hat er die WM um einen halben Punkt verloren ...»

«Ich lasse mich nicht unter Druck setzen», unterstrich Sykes gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich bin sehr entspannt und in einer guten Position. Kann ich die WM nur noch verlieren oder ist sie alles, was ich gewinnen kann? Es ist eine Frage der Denkweise. Das Jahr 2009 im Team mit Ben Spies hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Das habe ich letztes Jahr bewiesen, als ich im letzten Rennen mit Max Biaggi und Marco Melandri um den WM-Titel gekämpft habe. Ich finde, dass ich mit dem Druck besser umgegangen bin als diese beiden. Das hatte auch viel damit zu tun, dass ich einige schwere Saisons hatte.»

Tom Sykes: Das große Ganze im Blick

«Ich habe immer an meine Fähigkeiten als Fahrer geglaubt», hält der werdende Vater fest. «Schon als Wildcard-Fahrer auf Suzuki bin ich aufs Podium gefahren. 2009 war es mir in meiner ersten Superbike-WM-Saison aus verschiedenen Gründen nicht möglich zu zeigen, was ich leisten kann. Es ist immer sehr einfach für die Leute, mit dem Finger auf einen Fahrer zu zeigen, wenn die erwarteten Resultate nicht kommen. Das ist der einfachste Weg. Die Leute bei Kawasaki sind alle sehr loyal und ehrlich. Wir gehen mit Probleme sehr offen um und versuchen diese zu lösen. Egal, an wem oder was es liegt. Sie sagen mir, was wir anders machen müssen, um schneller zu werden. Das schließt auch mich als Fahrer ein.»

«Unser Ziel in diesem Jahr ist Weltmeister zu werden», bemerkte Sykes. «Dafür greifen mir die Hände der gesamten Kawasaki-Fabrik unter die Arme. Letztes Jahr habe ich nicht erwartet, dass ich Weltmeister werde. Ich hoffte auf eine Top-5-Platzierung. Dann hat mir nur ein halber Punkt gefehlt, wofür ich sehr dankbar bin. Ich hatte immer das große Ganze im Blick. Ich war stolz, dass ich mit Max Biaggi kämpfen konnte. Erst später habe ich mich damit beschäftigt, dass ich eine Weltmeisterschaft verloren habe. Ich bin glücklich, dass ich letztes Jahr Zweiter wurde. Es ist immer eine Frage des Blickwinkels.»

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