Leon Haslam (Honda): Knochenbrüche warfen ihn zurück
2010 war Leon Haslam der Einzige, der Max Biaggi auf der schnellen Werks-Aprilia Paroli bieten konnte, der heute 30-Jährige wurde damals auf Suzuki Vizeweltmeister. 2011 fand er im BMW-Werksteam ein wenig ausgereiftes Motorrad vor, 2012 und 2013 war der zweifache Familienvater nie richtig fit.
Das ist er auch heute noch nicht. Doch seine schweren Verletzungen von Assen 2013, Haslam brach sich das Schien- und Wadenbein, sind einigermaßen auskuriert. «Vor einigen Wochen bin ich zum ersten Mal Joggen gegangen, das war sehr träge und schmerzvoll», verriet er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die Muskeln bauen sich langsam wieder auf. Ich habe mich dafür entschieden, mich trotz diverser Beschwerden nicht noch einmal operieren zu lassen, da eine Operation vier Monate Regenerierung nach sich ziehen würde – und so viel Zeit habe ich nicht. Dafür trainiere ich jetzt viel im Fitnessstudio, um die Muskeln wieder aufzubauen.»
Gesundheit ist wichtiger als Fitness
«Vor zwei Jahren habe ich mir das Bein gebrochen und dann die Verletzungen aus dem letzten Jahr», erinnert sich Haslam. «Ich musste im Winter viele Fitnesstests mitmachen. Dabei vergisst man kleinere Verletzungen, wie meine Schulterverletzung aus Moskau, als ich mit Biaggi zusammengestoßen bin. Ich merke auch, dass ich weit weg bin von den Fitnessergebnissen 2010. Nicht, weil ich nicht genug trainiere, sondern weil ich seitdem fast nur verletzt war.»
«In diesem Winter habe ich nicht darauf trainiert in Bestform zu kommen, es galt, meine Verletzungen auszukurieren», bemerkte der Pata-Honda-Pilot. «Ich muss mich Stück für Stück an eine gute Fitness herantasten, sodass ich möglichst schnell wieder auf den Stand von 2010 komme.»
Mitte Dezember ließ Honda seine Fahrer im «English Institute of Sport» auf ihre Fitness testen. Dabei trafen Sportler aus verschiedenen Disziplinen aufeinander. «Der Fitnesstest gemeinsam mit vielen Honda-Kollegen, auch speziell mit den Motocross-Fahrern, hat mich sehr überrascht», erzählte Haslam. «Ich habe gemerkt, wie weit ich auf Grund meiner Verletzung weg bin, im Vergleich zu den anderen Piloten. Ich bin dort hin und habe erwartet, dass ich nicht viel mitmachen kann, aber ich konnte doch einiges ausprobieren und bin sehr zuversichtlich geworden. Auch Motocross-Star Max Nagl hat mit uns trainiert, ein sehr starker Kerl, aber er hat wohl auch einige Probleme, mit denen er zu kämpfen hat. Also ließ er das Training auch langsam angehen.»