Phillip Island: Sensation durch Alex Lowes (Suzuki)
Nur acht Fahrer wagten sich im ersten Zeittraining am Freitagmorgen bei abtrocknender Strecke aus der Box, Jonathan Rea (Pata Honda) fuhr in 1:37,033 min Bestzeit. Damit lag er 7 sec über der normalen Pace in Phillip Island.
Am Freitagmittag fanden die Piloten bessere Bedingungen vor, Rookie Alex Lowes blieb mit seiner Bestzeit (1:31,100 min) knapp eine Sekunde über dem Rundenrekord von Carlos Checa (2013 auf Ducati).
Nach seinen Testergebnissen im Winter von einer Sensation zu sprechen, würde dem Britischen Superbike-Meister Alex Lowes nicht gerecht. Aber wie sagte er selbst zu Wochenbeginn: «Tests sind Tests, Rennen etwas anderes.»
Nach seiner heutigen Bestzeit hielt sich seine Überraschung trotzdem in Grenzen, ein fettes Grinsen war ihm ins Gesicht gemeißelt. «Ich bin von meinem Speed nicht überrascht», meinte der Crescent-Suzuki-Pilot. «Ich bin auch nicht nur über eine Runde schnell, sondern kann konstant gute Zeiten fahren. Das fällt mir auf diesem Bike sehr leicht. Der Fahrstil von Laverty und mir ist komplett unterschiedlich, trotzdem tauchen wir Daten aus. Wir kommen gut miteinander klar. Er ist Vizeweltmeister und der Maßstab für mich. Er wird den Druck mehr spüren als ich. Ich habe keinen Druck. Von ihm hingegen erwartet jeder, dass er stark ist. Wenn ich nahe an ihm dran bin, dann erledige ich einen guten Job. Ich werde dieses Jahr hart arbeiten, ich will gute Resultate erobern, Eugene schlagen und Rennen gewinnen.»
37/1000 sec hinter Lowes fuhr Aprilia-Star Marco Melandri auf Rang 2. Dritter wurde der verblüffende Ducati-Neuzugang Davide Giugliano, Weltmeister Tom Sykes (Kawasaki) fuhr auf Rang 4. Bester Evo-Pilot: Niccolò Canepa (Althea Ducati) auf Rang 12. Der Italiener büßte mit seiner Panigale nur 1,2 sec auf die Spitze ein.
Kawasaki-Werksfahrer Loris Baz crashte 15 min vor Schluss in der Zielkurve, Ducati-Fahrer Chaz Davies nach einem wilden Drift 5 min später. Zu diesem Zeitpunkt lagen die zwei auf den Rängen 4 und 5. Davies wird in diesen Minuten im Streckenhospital untersucht, möglicherweise hat er sich einen Arm gebrochen.
Peter Sebestyen (BMW Toth) schaffte es mit ausgerenktem Schlüsselbein nicht innerhalb 107 Prozent der Bestzeit zu bleiben und ist damit vorläufig nicht für die Rennen qualifiziert.
Welche 20 Fahrer an der zweiteiligen Superpole am Samstagmittag teilnehmen werden, entscheidet sich im dritten Zeittraining am Samstagmorgen. Erstmals gibt es in diesem Jahr drei Zeittrainings, zwei am Freitag, das dritte am Samstag. Das vierte Training geht nicht in die Superpole-Qualifikation mit ein.