Evo-Ducati fast so schnell wie das Werks-Bike!
Was für ein Auftakt für die neue Evo-Klasse. Niccolò Canepa verlor als Elfter des zweitägigen Phillip-Island-Tests auf seiner Ducati 1199 Panigale lediglich 1,1 sec auf Spitzenreiter Tom Sykes (Kawasaki), die Ducati-Werksfahrer Davide Giugliano und Chaz Davies waren nur 0,7 und 0,3 sec schneller als der Vizemeister aus dem Superstock-1000-Cup.
«Damit habe ich nicht gerechnet, ich dachte nicht, dass ich schneller bin als alle anderen Evo-Maschinen», gestand Canepa SPEEDWEEK.com. Dem nächstbesten Evo-Piloten David Salom auf der Werks-Kawasaki nahm der Italiener 0,6 sec ab. «Seit Jerez im Oktober bin ich nicht mehr auf dem Motorrad gesessen. Wir hatten keine Zeit zum Testen. Ich ging davon aus, dass ich auf Phillip Island leiden muss, weil das Motorrad neu ist. Für mich ist auch das Team neu, ich war etwas unsicher. Aber wir kamen hier an und waren vom Fleck weg schnell.»
«Wir konnten sehr viel Arbeit erledigen. Das mussten wir auch, um das Motorrad zu verstehen. Das ist ein Hybrid aus Superbike und Superstock. Jeder sagt, dass ich das Superbike und das Superstock-Motorrad sehr gut kenne. Wenn man die beiden kombiniert, kommt aber nicht das Gleiche heraus.»
Der 25-Jährige ergänzte: «Mich hat auch überrascht, dass ich so nahe an den Werksmotorrädern von Ducati dran bin. Unser Motor ist um einiges langsamer als der des Superbikes. Aber die Federelemente, das Chassis, das ist alles gleich. Das Motorrad sieht aus wie das Superbike. Aber Motor und Elektronik sind wirklich anders. Ich habe erwartet, dass ich damit weiter hinten sein werde, Ducati ging es gleich.»
Niccolò Canepa gilt seit jeher als sehr schneller Fahrer. Aber auch anfällig für Stürze und mental nicht immer auf der Höhe. «Ich werde ihn genau so hinbekommen wie Davide Giugliano», ist Althea-Boss Genesio Bevilacqua überzeugt. «Niccolò ist ein herausragendes Talent, mit ihm arbeite ich gerne.»
«Ich mag diese Panigale, Ducati hat über den Winter viel getestet», hielt der ehemalige MotoGP-Pilot fest. «Meine beste Rundenzeit fuhr ich mit 20 Runden alten Reifen. Auch mein Long-run lief gut. Wir haben weniger Leistung als die Superbikes, vor allem als die Vierzylinder, deshalb halten die Reifen vielleicht etwas länger. Bis zum Rennen am Sonntag ist es aber noch ein langer Weg. Ich liege nicht weit hinter den letzten Superbikes, als Ziel setze ich mir die Top-10. Toni Elias war während des Tests hinter mir, er wird während des Wochenendes sicher noch schneller. Ich erwarte auch, dass die anderen Evo-Maschinen aufholen. Trotzdem: Platz 10 oder 11 dürfte im Moment meine Position sein.»