Beschiss in der Superbike-WM: Die FIM greift ein
Mit Hilfe eines solchen Tastarms können Objekte in 3D erfasst werden
An einem modernen Superbike darf allerhand verändert werden gegenüber der Serienmaschine, das Reglement beschreibt genau was. Mit der Kontrolle dessen hielt es der Motorrad-Weltverband FIM bislang sehr lax. Kein Wunder hieß es, dass Aprilia bescheisst, in der nächsten Woche BMW, dann Kawasaki, früher Yamaha. Die Liste ließe sich fortsetzen.
Bei den Vorwürfen ging es stets um den Hauptrahmen der Motorräder. Dieser darf im Vergleich zum Serienmotorrad verstärkt werden, die Winkel, Wandstärken und Steifigkeiten müssen aber dem Original entsprechen.
In Donington Park nahm sich die FIM dieses Problems an und vermaß die Rahmen von Kawasaki, Honda, Suzuki und Aprilia – ohne Beanstandung. Scott Smart, FIM-Mann verantwortlich für die Technik in der Superbike-WM, brachte 3D-Messtechnik nach England mit.
SPEEDWEEK.com erklärte Smart: «Unser Messsystem ist sehr genau, in Donington haben wir es testweise zum ersten Mal eingesetzt. Das fand nicht während der normalen Maschinenabnahme statt, sondern war nur ein Testlauf. Für uns ging es darum zu sehen, wie wir die Messungen während eines Rennwochenendes bewerkstelligen können.»
Der mitgebrachte Messarm kann Objekte dreidimensional erfassen, mit einer Genauigkeit von 3/100 mm. Es lässt sich also zumindest überprüfen, ob die Abmessungen und Winkel des Rahmens stimmen. Die FIM hat inzwischen sieben Luftfracht-Boxen vollgestopft mit Serienteilen zum Vergleich.
Smart unterstrich, dass sich die Betrugsvorwürfe als falsch erwiesen: «Jeder arbeitet am Limit der Homologation, das ist der Job der Teams. Unser Job ist es zu überprüfen, dass sie innerhalb der vorgeschriebenen Grenzen bleiben.»