Eugene Laverty (Suzuki): Jetzt ist der Fuß ab!
Eugene Laverty konnte in Misano kaum laufen, dafür aber fahren
In Kurve 1 auf Phillip Island leistete sich Eugene Laverty bei Testfahrten mit der MotoGP-Suzuki vor zweieinhalb Wochen mit 250 km/h einen heftigen Abflug. Der 28-Jährige klagt über Schmerzen im geschwollenen rechten Fuß, später stellte sich ein Knacks im Knochen heraus. Wenige Tage später fuhr der Nordire bei der Superbike-WM in Sepang als Dritter aufs Podest, in Misano am heutigen Sonntag dann das Desaster.
«Das war kein schlimmer Bruch in Australien», erzählte der Suzuki-Pilot SPEEDWEEK.com. «Jetzt ist der Knochen wirklich durch. Das lag wohl am Adrenalin. In der vierten Runde des ersten Laufs ist mir in Kurve 5 der Knochen gebrochen. Ich habe starken Druck auf die Fußraste gegeben, dann schnappte der Knochen. Ich habe es gespürt, es knackte. Die nächsten fünf Runden konnte ich in Rechtskurven nur auf dem Bike sitzen und keinen Druck auf die Raste geben. Ein paar Runden später fand ich dann eine Sitzposition, in der ich einigermaßen schnell fahren konnte. Aber die Schmerzen sind schlimm.»
Der Vizeweltmeister beendete das Rennen auf Rang 9, im zweiten Lauf wurde er Siebter – mit gebrochenem Mittelfußknochen rechts außen. «Dort, wo der Knochen gebrochen ist, das ist genau der Punkt, mit dem ich Druck auf die Fußraste gebe», erklärte Laverty. «Andere Fahrer stehen mit der Ferse auf den Rasten. Ich stehe aber weiter vorne drauf, weil ich die Hinterradbremse benütze. Im zweiten Lauf habe ich so gut wie möglich auf die Hinterradbremse verzichtet und stand auch mit der Ferse auf der Raste. So konnte ich einigermaßen fahren. In Runde 4 des ersten Laufs dachte ich, mein Tag wäre zu Ende, so groß waren die Schmerzen. Platz 7 im zweiten Lauf ist gut. Ich habe starke Schmerzmittel bekommen, sie haben mir geholfen und ich konnte sogar überholen.»
Bereits in zwei Wochen ist das nächste Rennen in Portimão. Genügend Zeit für den Knochen, um wieder zusammenzuwachsen? «Das ist schwer zu sagen», so Laverty. «Ich habe den Knochen an der dümmsten Stelle gebrochen. In Portugal und Amerika kann ich möglicherweise keine Hinterradbremse benützen und muss meinen Fahrstil anpassen. Zwischen dem Sturz und Misano lagen zweieinhalb Wochen. Der Bruch war nicht schlimm, ich konnte damit laufen. In Malaysia vor zwei Wochen fühlte ich mich besser als heute. Misano war ein klarer Schritt zurück. Jetzt lasse ich den Fuß röntgen, damit wir genau wissen, wie er innendrin aussieht.»