Misere für Honda: 2015 – Motoren mit 20 PS weniger
Honda fürchtet, dass sie mit dem nächstjährigen Reglement in der Superbike-WM zirka 20 PS verlieren, dann ist viel weniger Tuning als noch in dieser Saison erlaubt. «In der Britischen Meisterschaft wird mit einem ähnlichen Reglement gefahren, wie wir es zukünftig haben. Mit dem dortigen Honda-Team stehen wir in Kontakt», verriet Pieter Breddels, Technischer Koordinator von Hondas WM-Team. «In den kommenden Wochen werden wir einen Motor nach neuem Reglement aufbauen, dann wissen wir es genau.»
«Die Kolben müssen zukünftig Standard sein, auch am Zylinderkopf dürfen wir weniger machen», sagte der lange Niederländer zu SPEEDWEEK.com. «Alleine die Modifikationen am Kopf machen 6 bis 8 PS aus. Die anderen Hersteller werden ähnliche Probleme haben. Insgesamt ist es so, dass wir mit dem neuen Reglement mehr zurück zum Basis-Motor müssen und unser Basis-Motor ist halt nicht der beste. Mit einer guten Basis ist es weniger schlimm.»
«Ich würde das Reglement nicht als Ducati-Reglement bezeichnen, schließlich waren alle Hersteller dabei, als es gemacht wurde. Aber es ist sicher so, dass Ducati stark sein wird. Sie sind jetzt schon stark, ich mache mir deshalb einige Sorgen. Ich habe auch bei Scott Smart von der FIM nachgefragt, was passieren wird, wenn ein oder zwei Hersteller nicht konkurrenzfähig sein werden. Er sagte mir, dass wir dann sehen müssen. Wenn ein Hersteller nicht mitkommt, wird etwas passieren. Es ist wichtig, dass alle konkurrenzfähig sind.»
Elektronik-Frage ungeklärt
Breddels weiter: «Ich glaube, dass sich die Kräfteverhältnisse verschieben werden. Ducati wird stärker, Kawasaki und Aprilia werden eventuell etwas einbüßen. BMW wird stärker, Bimota auch, sie haben den BMW-Motor.»
Neben der Einschränkung beim Motortuning ist der Kostendeckel für die Elektronik die größte Änderung für 2015. «Es ist noch nicht sicher, ob wir nächstes Jahr mit Elektronik von Cosworth fahren, wir prüfen auch Motec und Magneti Marelli», so Breddels. «Wir haben ein gutes Paket bei Cosworth, es funktioniert gut und hat wenige Fehler. Wir haben jahrelange Erfahrung damit und es ist immer ein Spezialist von ihnen bei uns dabei. Weiter mit Cosworth zu fahren wäre am einfachsten. Die Frage ist aber, ob sie das mit dem Kostendeckel hinbekommen. Die Eelektronik darf zukünftig nur noch 8000 Euro kosten, wir müssen deshalb einige Sachen ändern, zum Beispiel das Dashboard und die Sensoren. Dafür müssen wir eine Alternative suchen, die günstiger ist.»