Jan Witteveen: «Honda kommt mit Werksteam zurück!»
Wird Jonathan Rea irgendwann von einem offiziellen Honda Werksteam profitieren
Das Reglement der Superbike-WM für 2015 wurde gestern vorgestellt. Technisch wird die neue Superbike-WM zwischen der heutigen Evo-Klasse und den hochgezüchteten Superbikes platziert sein.
Der Niederländer Jan Witteveen, von 1989 bis 2005 Renndirektor bei Aprilia (187 GP-Siege), ist einer, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Bei aller Kritik ist er stets konstruktiv, denkt im Sinne des Sports. SPEEDWEEK.com sprach mit dem ausgewiesenen Experten über die mögliche Auswirkung.
Jan, braucht es in der Zukunft angesichts Kostendeckel für Bremsen, Fahrwerke und Elektronik überhaupt noch Werksteams?
Wenn ein Hersteller ein kommerzielles Interesse hat, natürlich. Als Fahrer schließt man auch lieber einen Vertrag mit einem Werk als mit einem Team. Die Expertise für das Chassis oder Motor sind bei einem Werk zwangsläufig höher. Man hat als Fahrer eine höhere Sicherheit, dass das Maximale aus dem Material herausgeholt wird.
So wie es Aprilia oder Kawasaki macht, ist also besser als zum Beispiel Honda?
Man sieht es doch an den Ergebnissen, dass der Weg mit einem Werksteam der richtige ist. Aber Honda wird das auch noch erkennen. Bei Rallye und Motocross hat man das schon geändert, da macht das HRC selbst. Ich denke, wenn die Lücke zur Serie wieder geringer wird, wird Honda sich wieder stärker einbringen. Die Organisation mit Ten Kate kann so bleiben, technisch wird dann vom Werk aber viel mehr kommen. Wenn ihr Interesse an der Superbike-WM zurückkommt, müssen sie das so machen.