Sylvain Guintoli: Jetzt volles Risiko gegen Tom Sykes
Sylvain Guintoli wusste vor den Rennen in Laguna Seca, dass er gegen WM-Leader Tom Sykes (Kawasaki) alles geben muss, will er in der Weltmeisterschaft noch eine Chance haben. Doch statt auf den Engländer aufzuholen, wurde der Rückstand in Kalifornien sogar noch größer, beträgt jetzt 44 Punkte.
«Sykes zu schlagen ist wirklich schwer», gestand Guintoli nach zwei zweiten Plätzen in Amerika. «Er ist sehr stark und macht keine Fehler.» Dann sprach die Hoffnung aus dem WM-Zweiten: «Manchmal kann sich eine Meisterschaft sehr schnell ändern, das haben wir in Malaysia gesehen – und umgekehrt in Portimão.»
In Malaysia war Sykes von seinem Teamkollegen Loris Baz abgeräumt worden, vor einer guten Woche schoss Guintoli in Portugal seinen Teamkollegen Marco Melandri ab.
Im Regen viele Punkte verschenkt
«In den Regenrennen in Assen und Portugal habe ich zwei große Chancen vertan viele Punkte zu holen, ich hätte jedes Mal gewinnen können», sagte Guintoli, der als bester Regenpilot der Superbike-WM gilt, zu SPEEDWEEK.com. «Ich mache mir deshalb aber keinen Vorwurf, ich muss solche Risiken eingehen. Jeder denkt, dass ich mich im Regen wohlfühle. Aber dem ist nicht so. Ich muss massive Risiken eingehen. Manchmal zahlen sie sich aus – manchmal nicht. Worauf es ankommt, ist die richtige Einstellung. Ich liege zu weit hinter Sykes, um mich in den Rennen mit ein paar Punkten zufrieden geben zu können.»
«Sykes fährt sehr clever, auch wenn er nicht seinen besten Tag hat», hielt der Franzose fest. «Wenn man vorne liegt, ist das einfacher. Dann muss man nicht immer um den letzten Punkt kämpfen.»
Mit zwei zweiten Plätzen zeigte Guintoli in Laguna Seca eine hervorragende Leistung. Doch Sykes eroberte mit den Rängen 3 und 1 insgesamt einen Punkt mehr – und erhöhte seinen Vorsprung damit auf 44.
«Ich habe wie immer 100 Prozent gegeben», versicherte der Aprilia-Werksfahrer. «Mein erstes Rennen war fehlerfrei, ich hatte eine gute Pace. Möglicherweise hätte ich Melandri attackieren können, aber ich zog es vor hinter ihm zu bleiben. Ab Rennmitte war er sehr schnell, ich konnte seine Zeiten kaum mitgehen. Im zweiten Rennen kam ich gegen Sykes nicht an, er ist Sprintrennen unschlagbar. Aber noch bin ich im Rennen, wir werden nicht aufgeben. Während der Sommerpause haben wir viel Arbeit vor uns, um ein starkes Saisonfinale hinzulegen.»