Rekordchamp Carl Fogarty: «Ducati hat mich vergessen»
Carl Fogarty ist Mister Ducati
Mit vier WM-Titeln und 59 Laufsiegen ist Carl Fogarty der bis heute erfolgreichste Fahrer der Superbike-WM. Eine Ikone, ein Charakterkopf, einer der maßgeblich zum Weltruhm von Ducati beitrug.
«Wenn ich nicht auf irgendwelchen Messen, Motorrad-Shows oder Rennen bin, gehe ich zum Motocross-Fahren oder Fischen», erzählte der 49-jährige Fogarty SPEEDWEEK.com. «Zum Ducati-Werk habe ich kaum noch Kontakt, eine Schande. In der Vergangenheit habe ich sehr viele Dinge für sie getan. Dieses Jahr haben sie mich zum ersten Mal seit 14 Jahren gefragt, ob ich zur World Ducati Week komme. Vielleicht haben sie mich vergessen. Sie hatten Fahrer wie Rossi, Hayden, all diese Typen. Vielleicht haben sie denjenigen vergessen, der die meisten Rennen für sie gewonnen hat. Jeder hat mich gefragt, wieso ich nicht zur WDW komme. Aber wenn ich nicht eingeladen werde... Letztes Mal haben sie mich zwei Wochen zuvor gefragt, da war es zu spät, das ist verrückt. Dieses Mal haben sie mich lange vorher gefragt. Ich bin zum ersten Mal seit 2000 hier. Jeder sagt mir, dass ich Mister Ducati bin.»
Erst einmal hat sich Fogarty auf die sieglose Ducati 1199 Panigale R gewagt. Da er mit der Serienversion fuhr, kann er nicht viel zum Motorrad sagen. «Mir gibt die Elektronik nichts, ich fahre heute nur noch langsam Motorrad», grinste der Engländer. «Mir wäre es lieber, wenn man alle Elektronik abschafft und wieder den Fahrer machen lässt. Ich will wieder rauchende Reifen sehen. Aber Dinge, die einmal eingeführt wurden, lassen sich kaum noch abschaffen. Auf der Straße trägt die Elektronik ja auch viel zur Sicherheit bei.»