Portimão-Test: Fehlende Teams, Konsequenzen drohen
Ununterbrochen klagen die Teams der Superbike-WM, dass sie zu wenige Testmöglichkeiten haben. Seit diesem Jahr ist das Testverbot in Kraft, nach dem Saisonstart darf nur noch an den fünf von WM-Promoter Dorna anberaumten Terminen getestet werden: zwei Tage im Februar auf Phillip Island, am Montag nach dem Rennen in Imola (Mitte Mai) und die zwei Tage diese Woche in Portimão.
Portimão wurde gewählt, um den Teams Geld zu sparen. Vor gut zwei Wochen war der WM-Lauf in Portugal, von dort aus flogen alle direkt nach Laguna Seca, die Trucks blieben im Portimão-Fahrerlager.
Buell, Bimota, Iron Brain Kawasaki, BMW Italia und Althea Ducati haben ihre Trucks vor den Boxen geparkt, testen aber nicht.
Dass es einen Test im Hochsommer gibt, wünscht sich Einheitsreifen-Lieferant Pirelli. «In der Vergangenheit hatten wir nur zwei Rennen im Kalender, bei denen es richtig heiß war: Misano und Brünn. Mit dem veränderten Kalender wurde es für uns wichtiger, mehr bei solchen Bedingungen zu testen», erklärte Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier im Exklusivgespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir probieren in diesen zwei Tagen Reifen für Australien 2015. Mit Malaysia, Laguna Seca, Welkom und Katar haben wir neben Misano vier weitere heiße Rennen.»
Es zeichnet sich ab, dass die Dorna den Sommer-Test nächstes Jahr streicht und es stattdessen einen weiteren Montags-Test nach einem Rennen gibt, etwa in Jerez.
Gesperrtes Fahrerlager
Problematisch für alle Teams: Jeder Fahrer hat pro Saison nur noch acht Motoren zur Verfügung, diese Regel schließt Testfahrten ein. Buell bricht dies das Genick: Zwar ist das Ami-Team in Portimão, kurzfristig haben sie sich aber gegen den Test entschieden, um Motoren zu sparen. Mit jedem Motor mehr als den erlaubten acht muss der betreffende Fahrer bei den nächsten zwei Läufen mit zehn Sekunden Verzögerung nach dem Grünlicht der Startampel aus der Boxengasse losfahren.
Der heutige Test begann um 11 Uhr Ortszeit (12 Uhr in Deutschland), die ersten 45 Minuten war niemand auf der Strecke. Weil am vergangenen Wochenende die Ferrari Challenge in Portimão gastierte, war das Fahrerlager bis Sonntagabend 20 Uhr unzugänglich. Teams wie Aprilia und Ducati reisten via Lissabon erst am Sonntagmittag an, mussten von dort aber noch drei Stunden mit dem Auto nach Portimão fahren. Die Motorräder wurden entsprechend erst am Montagmorgen vorbereitet, kein Team wurde rechtzeitig fertig.