Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Max Neukirchner: «Sylvain Guintoli erinnert an mich»

Von Ivo Schützbach
Mit tadelloser Konstanz wurde der Franzose Sylvain Guintoli 2014 auf einer Aprilia RSV4 Superbike-Weltmeister. Max Neukirchner macht Parallelen zu seiner eigenen Herangehensweise aus.

Mit zwei Siegen und zehn Podestplätzen ist Max Neukirchner Deutschlands erfolgreichster Pilot in der Superbike-WM. Nach sieben Jahren (2005 bis 2013) kennt er das Fahrerlager wie seine Westentasche und kann sich ein Urteil über den neuen Weltmeister Sylvain Guintoli erlauben.

In der 250er- und MotoGP-WM brachte es der Franzose in sieben Jahren nie zu einem Podestplatz, beendete die Meisterschaft im besten Fall auf Platz 9.

Auch als er 2009 fix in die Superbike-WM wechselte, war er nicht gleich erfolgreich. Im Regen galt er stets als einer der Besten, im Trockenen musste er bis Februar 2013 warten, um endlich zu triumphieren.

Guintoli war nie ein Siegertyp. In 129 Superbike-WM-Läufen stand er zwar 40 Mal auf dem Podest, aber nur achtmal ganz oben. Fünfmal alleine in diesem Jahr. Erfolgreicher nach Siegen waren nur Vize Tom Sykes (8) und der WM-Vierte Marco Melandri (6).

«Sylvain ist einer der konstantesten Fahrer, die es im Paddock gibt», lobt Neukirchner den Champion. «Ich sehe ihn in mir als Fahrer. Er ist relativ gelassen, das bin ich auch. Er ist sehr konstant, ich nehme auch lieber mal einen zweiten oder dritten Platz in Kauf, als im Kampf um Rang 1 zu stürzen – so ist er auch. Er ist verdammt clever und gelassen. Die Gelassenheit kommt wohl von seinen vielen Kindern, er ist ein super Weltmeister, ich habe mich gefreut.»

Kritiker werfen Guintoli und Neukirchner das Gleiche vor, dass in entscheidenden Situationen der letzte Einsatz fehlt. Nur einmal in seiner Karriere war das beim Franzosen nicht so: Als er mit einem Doppelsieg in Katar souverän Weltmeister wurde. Der Champion sprach anschließend davon, dass dies 100 Prozent Sylvain Guintoli gewesen sei, normal würden wir nur 98 Prozent sehen.

«Ich denke eher, dass in Katar seine Maschine verdammt gut gelegen hat», urteilte Neukirchner. «Ich hatte in der Superbike-WM auch solche Situationen, in denen ich dominierend war, weil an dem Wochenende alles gepasst hat. Vielleicht hatte er dieses Glück in den letzten Rennen. Ich glaube nicht, dass er mehr riskiert hat als sonst, er konnte einfach super-konstante Runden fahren, was ihn zu zwei Siegen und zum WM-Titel geführt hat.»

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