Leon Haslam: «Mann am Computer macht den Unterschied»
Seit Jahren haben wir Leon Haslam nicht mehr so glücklich gesehen wie in diesen Tagen. Der Engländer hat abgenommen, fleißig trainiert, erstmals seit drei Jahren hat er den Winter ohne Verletzungen und Operationen verbracht.
Mit seiner Aprilia RSV4 zählen den Vizeweltmeister von 2010 viele zum erweiterten Favoritenkreis für die Superbike-WM 2015.
SPEEDWEEK.com erzählte Haslam im Aprilia-Truck die Eindrücke von seinem neuen Arbeitsgerät. Den Jerez-Test am Montag beendete er als Sechster, 7/10 sec hinter der Bestzeit von Jonathan Rea (Kawasaki).
Was denkst du über die von Aprilia entwickelte Elektronik? Ist sie gegenüber Magneti Marelli ein Vorteil?
Die letzten drei Jahre hatte ich mit großen Elektronik-Problemen zu kämpfen. Als ich zu Aprilia kam, funktionierte alles fantastisch. Ich bin sehr glücklich mit dem was ich habe, Aprilia hat alles voll im Griff.
Der neue Motor hat etwas Arbeit mit der Elektronik erfordert, um das Mapping genau abzustimmen. Wie die Elektronik arbeitet und das Team sie handhabt, ist unglaublich, wirklich sehr gut.
Die Elektronik ist trotz des Kostendeckels sehr gut?
Die andere bin ich nie gefahren, ich kann sie also nicht vergleichen.
Aber du weißt, wie sich eine schlechte Elektronik anfühlt, die nicht ordentlich funktioniert.
Alles kommt darauf an, wie man sie einstellt. Der Mann am Computer kann einen großen Unterschied ausmachen. Die Leute bei Aprilia haben viel Erfahrung.
Du bist für Pata Honda gefahren, davor für das BMW-Werksteam. Würdest du Aprilia trotz der Umstrukturierung nach wie vor als Werksteam bezeichnen?
Mein Vertrag ist mit Red Devils. Anfänglich sah es so aus, als wäre es ein Privatteam mit etwas Werksunterstützung. Inzwischen ist es aber so, dass Aprilia viel stärker eingebunden ist, was für mich fantastisch ist. So wie meine Crew arbeitet – ich kann mir nicht mehr wünschen. Als Fahrer willst du immer mehr, aber ich bin im Moment sehr glücklich.
Dein Teamkollege Jordi Torres kommt klar mit der Aprilia?
Das Motorrad fühlt sich wie eine 250er an, Moto2 ist eine gute Schule dafür. Es ist schmal und leicht. Wir haben einige Runden zusammen gedreht, ich versuchte so ihm zu helfen. Die Strecke in Jerez kennt er gut, dort war er auf Anhieb schnell.
Zeiten Superbike-WM-Test Jerez, Montag:
1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:41,327 min
2. Alex Lowes (GB), Crescent Suzuki, 1:41,339
3. Tom Sykes (GB), Kawasaki, 1:41,400
4. Davide Giugliano (I), Aruba.it Ducati, 1:41,516
5. Chaz Davies (GB), Aruba.it Ducati, 1:41,542
6. Leon Haslam (GB), Red Devils Aprilia, 1:42,007
7. Sylvain Barrier (F), BMW Italia, 1:42,087
8. Randy de Puniet (F), Crescent Suzuki, 1:42,190
9. Michael van der Mark (NL), Pata Honda, 1:42,251
10. Jordi Torres (E), Red Devils Aprilia, 1:42,262
11. Matteo Baiocco (I), Althea Ducati, 1:42,580
12. Nico Terol (E), Althea Ducati, 1:42,699
13. Leandro Mercado (RA), Barni Ducati, 1:42,767
14. David Salom (E), Pedercini Kawasaki, 1:42,898
15. Niccolò Canepa (I), Hero EBR, 1:44,008
16. Larry Pegram (USA), Hero EBR, 1:46,120
17. Sylvain Guintoli (F), Pata Honda, 1:49,383