Bestätigt: JR Racing BMW fehlt beim WM-Auftakt
Joslin Robinson, zweite von rechts, macht sich unglaubwürdig
«Wir wollen korrekt arbeiten und die Dinge richtig erledigen», teilte JR-Racing-Chefin Joslin Robinson anlässlich des Fehlens ihres Teams beim Saisonstart in Australien mit. «Aus diesem Grund ist es uns unmöglich, die Motorräder von Toni Elias und Ayrton Badovini rechtzeitig nach Phillip Island zu bringen.»
Die Farbige mit Wurzeln in der Dominikanischen Republik fährt fort: «Wäre das Rennen in Europa, hätten wir nicht dieselben Probleme und würden in der Startaufstellung stehen. Wir sind sehr enttäuscht, dass wir beim Saisonstart nicht dabei sind. Aber die Umstände machen dies unmöglich.»
Die «Umstände» hat SPEEDWEEK.com bereits am 20. Januar aufgedeckt – JR Racing hat bis heute keine Motorräder. BMW hat Anfang November 2014 Serienmotorräder an BMW Hofmann in Stephanskirchen geliefert. Diese stehen seitdem dort hinter verschlossenen Türen, weil bis heute seitens JR Racing nichts bezahlt wurde. Aus diesem Grund verbleiben diese Basisfahrzeuge in der Obhut von BMW Hofmann.
Inzwischen ist durchgesickert, dass die einzigen zwei bekannten Mechaniker dem Team davongelaufen sind. Einer von ihnen, gebürtiger Südafrikaner, verbrachte mehrere Wochen in Bayern, hatte jedoch keine Arbeit. Dem Vernehmen nach hat er bis heute nicht einmal seine Spesen erstattet bekommen. Beide sollen vom Team für drei Monate keinen Cent Lohn erhalten haben.
Bei Zuliefererfirmen wie Öhlins und Brembo ist zu hören, dass zwar Bestellungen von JR Racing vorliegen, es aber keinen Zahlungseingang gibt. Bei WM-Vermarkter Dorna war noch vor einer Woche zu erfahren, dass sich das Team zwar in die Superbike-WM eingeschrieben, aber bis heute kein Startgeld bezahlt hat.
Joslin Robinson teilte außerdem mit, dass ihr Team ab dem zweiten Rennen in Thailand am 22. März 2015 dabei sein werde.
Ob sie sich der enormen Kosten bewusst ist?
Vom Auftakt in Australien geht das Material direkt weiter nach Thailand. Theoretisch könnte JR Racing gesondert zu dem Rennen anreisen, was jedoch riesigen Aufwand bedeutet, da die Logistik außerhalb der normalen Dorna-Organisation abgewickelt werden müsste.
Die Kosten dafür betragen um die 60.000 Euro.