Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Kawasaki: Die Konkurrenz ist viel näher gerückt!

Von Ivo Schützbach
Der Jerez-Test diese Woche ist der letzte Gradmesser, bevor die Bikes zum Superbike-WM-Auftakt nach Australien geschickt werden. Tom Sykes’ Crew-Chief Marcel Duinker über die Schlagkraft der Kawasaki.

In 1:40,853 min gelang Tom Sykes bei den letzten Tests in Jerez Ende November die dritte Zeit, 1/10 hinter dem Schnellsten Alex Lowes (Suzuki). Der Engländer war viel flotter als im letzten Jerez-Rennen im September (1:42,394 min), aber deutlich langsamer als bei den Tests im Frühjahr (1:39,8 min).

Wie schlagfertig ist die Kawasaki unter dem neuen technischen Reglement wirklich? Der japanische Hersteller sagt, dass der Motor der ZX-10R gegenüber 2014 um die 15 PS weniger leistet. SPEEDWEEK.com sprach mit Sykes’ Crew-Chief Marcel Duinker.

Nach der Umstellung auf das neue technische Reglement hat sich Sykes beklagt, dass sich das Bike nun völlig anders verhält. Habt ihr eure Probleme inzwischen gelöst?

Seit dem Shakedown haben wir alle Erkenntnisse auf die Probe gestellt und beim Gegencheck die gleichen Resultate erzielt. Die Richtung passt.

Beim letzten Test in Jerez-Ende November wart ihr 1,6 sec schneller als Toms schnellste Rennrunde im letzte Rennen in Jerez. Überraschte dich das?

Immer, wenn wir nach Jerez kommen, sind wir sehr schnell. Anfang letztes Jahr fuhren wir im Test 1:39,8 min. Aber die Strecke ist jedes Mal anders. Wenn ich die Rundenzeiten vom November mit jener aus dem letzten Frühjahr vergleiche, dann sind wir langsamer.

Das kann man mit dem neuen Reglement ja auch erwarten.

Genau. Wir vergleichen unsere Zeiten mit den Gegnern. Dann sehen wir, dass wir in der Vergangenheit schneller waren als Aprilia, Ducati und Honda und jetzt sind alle viel enger beisammen. In den letzten Jahren lagen wir viel weiter vor der Konkurrenz.

Geht es für euch mehr um die Entwicklung der Technik oder um die Abstimmung des vorhandenen Materials?

Wegen des neuen Reglements haben wir neue Teile. Diese müssen wir alle testen und dann das richtige Paket schnüren. Wir haben beim Motor weniger Freiheit, das ist die größte Änderung für uns. Auch beim Fahrwerk können wir weniger machen. Wir müssen alles abstimmen und die richtige Balance finden.

Sykes sagte im November, dass er für das neue Motorrad seinen Fahrstil ändern muss. Kommt er inzwischen zurecht?

Mit gebrauchten Reifen, zehn oder 15 Runden alt, war er letzten November in Jerez sicher der Schnellste. Er fuhr über 20 Runden am Stück und immer noch 1:42er-Zeiten. Wenn ich das mit der Konkurrenz vergleiche, dann ist Tom über eine halbe Renndistanz der Schnellste. Das kann man nicht machen, wenn das Motorrad nicht zum Fahrstil passt.

Also jammert er auf sehr hohem Niveau?

Nein, weil das in der Theorie ja stimmt. Tom benützt die Leistung des Motors mehr als jeder andere, deswegen sagten die anderen Fahrer in den letzten Jahren, dass die Kawasaki wie verrückt beschleunigt.

Wir hatten eine gute Elektronik und ein gutes Fahrwerk, das zu seinem Fahrstil passte. Er ist wahrscheinlich der beste Fahrer, um mit einem stabilen Fahrwerk die Leistung des Motors und der Bremse bis zum Maximum zu nützen.

Jetzt haben wir weniger Leistung und weniger Freiheit mit dem Fahrwerk, wir müssen in der Zeit ein paar Jahre zurückgehen. Natürlich passt sein Fahrstil dann etwas weniger zum Motorrad, er hat aber auch das Vermögen, sich zu ändern.

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