Aprilia: «Max Biaggi für keine Arbeit zu schade»
Nach dem Jerez-Test besteht kein Zweifel mehr, der sechsfache Weltmeister Max Biaggi hat nach zwei Jahren Pause kaum etwas verlernt. Kein Wunder, verhandelt Aprilia derzeit mit seinem Star, dass er den Superbike-WM-Lauf in Misano am 21. Juni mit Wildcard bestreitet.
Allgemein genießt Biaggi den Ruf einer Diva. Doch wer ihn besser kennt weiß, dass er privat ein anderer Mensch als auf der Rennstrecke ist. Alex Hofmann begründete seinen Weggang von Aprilia nach sieben Jahren als Testfahrer unter anderem damit, dass er keine Lust auf eine Zusammenarbeit mit Biaggi habe.
«Wir konnten unseren Testplan in Jerez komplett erledigen», gab Biaggi zu Protokoll. «Ich habe alles erledigt, was das Team brauchte. Dafür bin ich hier. Wir sind alle zufrieden damit, wie es nach meiner Rückkehr lief, zuletzt saß ich 2012 auf einem Superbike. Ich gehe davon aus, dass ich noch schneller werde und gehaltvolle Aussagen treffen kann, sobald ich wieder im Rennmodus bin.»
SPEEDWEEK.com sprach mit Aprilia-Teammanager Dario Raimondi über die Arbeitsmoral von Testfahrer Biaggi.
Ist Max ein Premium-Testfahrer oder ist er sich für keine Arbeit zu schade?
Mit Max und Michael Laverty haben wir zwei Testfahrer. Alles was wir zu testen haben, muss getestet werden. Die Einstellung von Max war immer eine gute. Jeder weiß, wie gut er darin ist, ein Motorrad abzustimmen und wie professionell er ist. Er ist Testfahrer und ein Testfahrer muss beinahe alles testen.
Es ist also nicht so, dass er weniger wichtige Dinge nicht erledigen möchte?
Bei uns gibt es keine weniger wichtigen Dinge (lacht).
Nennen wir es langweilige Basisarbeit.
Diese trifft jeden Testfahrer. Klar ist aber auch: Wenn du einen normalen Typen als Testfahrer hast, dann ist es einfach mit ihm. Wenn du einen Fahrer wie Max hast... er ist ein sechsfacher Weltmeister.
Aber ich kann mich an keinen anderen Fahrer in seinem Alter erinnern, der sich diese Testarbeit antut. Der ein ganzes Jahr lang etwas entwickeln möchte. Ich glaube, dass Max ein Plus für Aprilia ist. Was das Image und seine Fähigkeiten betrifft.
Und er ist der einzige Fahrer, der jede Aprilia seit dem Superbike-Comeback 2009 kennt.
Er hat das Motorrad von Anfang an mitentwickelt. Er hat damit Rennen bestritten und es ans Limit getrieben. Er war der Erste, der mit diesem Motorrad Weltmeister wurde. Er kennt das Bike, Aprilia und die Leute bei uns. Alle bei uns kennen ihn. Und er vertraut uns.
Testet Biaggi nur für das MotoGP-Projekt oder wird er auch für das Superbike-Team arbeiten?
Wenn es notwendig ist, wird er auch für Superbike testen. Wir müssen einige Dinge entwickeln. Wenn wir ihn brauchen, dann brauchen wir ihn.