Aprilia versteckt neue MotoGP-Elektronik im Superbike
Michael Laverty während des Jerez-Tests
Auf den ersten Blick hat Aprilias Jerez-Auftritt mit dem Thema MotoGP nichts zu tun. Leon Haslam und Jordi Torres testen für das Superbike-Werksteam, die Testfahrer Max Biaggi und Michael Laverty sitzen ebenfalls auf einem RSV4-Superbike.
Doch wie schon letzte Woche Biaggi in Portimão, arbeiten die beiden Testpiloten an der neuen Elektronik für das MotoGP-Projekt. «Das war das erste Mal, dass ich diese Aprilia fuhr», erzählte Laverty SPEEDWEEK.com. «Bisher kannte ich nur die ART. Ich kümmere mich in Jerez um grundlegende Dinge der Magneti-Marelli-ECU und Aprilia-Software.»
Wie verhält sich diese Elektronik zu jener, die du aus deiner MotoGP-Zeit kennst? «Sie ist ganz anderes», meinte der Nordire. «Aprilia schreibt seine eigene Software, sie fühlt sich deshalb wie jene an, die ART ursprünglich verwendet hat, bevor die Einheits-ECU kam. Die Hardware ist dieselbe, aber die Software vermittelt ein komplett anderes Gefühl. Mein erster Eindruck ist sehr gut. Unser größtes Problem war letztes Jahr mit der Einheits-ECU, dass die Elektronik nicht genau so reagierte, wie man anhand der Gasgriffstellung erwarten würde. Die Throttle-Connection ist jetzt gut, beim Hoch- und Runterschalten passt alles. Mit der Magneti-Marelli-Software haben wir das so nie hinbekommen, jene von Aprilia ist viel besser.»
Und wieso habt ihr die Elektronik in ein Superbike gepackt und nicht in eure MotoGP-Maschine? «Weil wir dieses Motorrad kennen», so Pressesprecher Andrea Zoccarato. «Wir wissen alles über dieses Bike und können uns so ganz darauf konzentrieren, unsere Software an die Magnet-Marelli-ECU anzupassen.»
Aprilia hat die MotoGP-Bikes bereits Richtung Malaysia geschickt, wo vom 4. bis 6. Februar der erste Sepang-Test stattfindet. Neben den Stammpiloten Alvaró Bautista und Marco Melandri wird auch Testfahrer Michael Laverty zum Einsatz kommen.
«Dann werde ich zum ersten Mal die MotoGP-Aprilia fahren», hielt Laverty fest. «Am ersten Tag werden wir die in Jerez erarbeitete Software einspielen und ich werde testen, ob alles korrekt funktioniert. Erst dann fahren Alvaró und Marco damit, ich übernehme den Shakedown.»