Marinelli/Ducati: «Sieglose Zeit ärgert mich»
Ernesto Marinelli nimmt die sieglose Ducati-Zeit mit
Seit Oktober 2012 wartet Ducati auf einen Sieg in der Superbike-WM. Damals triumphierte Sylvain Guintoli im Regen von Magny-Cours, in der Saison darauf brachte der Hersteller aus Bologna die damals neue und bis heute sieglose Ducati 1199 Panigale.
Schon beim WM-Start auf Phillip Island zeigte sich, dass Ducati nach zwei Jahren Entwicklungszeit jetzt konkurrenzfähig ist, Werksfahrer Chaz Davies unterlag in beiden Läufen als Dritter denkbar knapp, der Waliser ist hinter Leon Haslam (Aprilia) und Jonathan Rea (Kawasaki) derzeit WM-Dritter.
SPEEDWEEK.com sprach vor der Premiere in Thailand mit Ducatis Superbike-Direktor Ernesto Marinelli darüber, was wir dieses Jahr von den roten Flitzern aus Italien erwarten dürfen.
Ducati macht auf mich im Vergleich zu den letzten zwei Saisons einen sehr entspannten Eindruck: Habt ihr den Anschluss an die Spitze geschafft?
2013 war die schlimmste Saison, seit ich 1995 zu Ducati kam. So ein Jahr will ich nie mehr erleben. Dass wir damals nicht die erhofften Resultate holten, hatte mehrere Gründe.
Danach haben wir die gesamte Organisation geändert, jetzt sind wir wieder auf dem richtigen Weg. Das hat uns einige Zeit gekostet, aber wir hatten schon letztes Jahr das Zeug zu gewinnen – mehrfach. Mich ärgert, dass wir das nicht erreicht haben. Aber externe Einflüsse kann man eben nicht ausschließen.
Könnt ihr den Fluch des Nicht-Gewinnens mit der Panigale dieses Jahr brechen?
Ich werde alles dafür tun, was in meiner Macht liegt.
Kawasaki und Ducati gelten dieses Jahr als Favoriten. Siehst du das auch so?
Diese Meinung kam durch die Resultate bei den Testfahrten zustande. Haben wir die Möglichkeiten zu gewinnen: Ja. Wir haben bewiesen, dass wir schnell sind. Wir haben bewiesen, dass wir zwei sehr konkurrenzfähige Fahrer haben. Sie sind jung und wollen gewinnen. Um den Titel zu kämpfen wird aber trotzdem sehr schwierig.
In Australien haben wir gesehen, dass auch Aprilia weiterhin stark ist.