Troy Bayliss (Ducati): Wer ihm das Leben schwer macht
Troy Bayliss: «Gebt den anderen Fahrern Zeit»
Als Troy Bayliss Ende Februar nach sieben Jahren Abstinenz in die Superbike-WM zurückkehrte, löste er riesiges Interesse aus. Als dreifacher Weltmeister hat er viel zu sagen. Er spricht nicht nur, er sagt wirklich etwas. Bayliss’ Anekdoten lauscht man gerne, er hat Humor, ist umgänglich, zugänglich und nimmt sich Zeit für Medien wie Fans.
Kein Wunder, trauern zahlreiche Fans den Zeiten der Altmeister Bayliss, Corser, Biaggi, Checa und so weiter nach, sie waren immer für interessante Geschichten gut. Doch fehlt es wirklich an Charakterköpfen?
«Die Rennen waren immer großartig, wir sehen nach wie vor herausragende Fahrer», sagte Bayliss zu SPEEDWEEK.com. «Es braucht aber Zeit, bis die Fahrer bekannt sind, dann ist es wieder wie früher. Sykes wurde vor zwei Jahren Weltmeister, Guintoli letztes Jahr. Sie müssen ihren Namen erst aufbauen. Das sind gute Typen, die etwas zu sagen haben und unterhaltsam sind.»
Bayliss musste in Australien am eigenen Leib erfahren, wie hoch der Level der Weltmeisterschaft nach wie vor ist. Für seinen zweiten Einsatz am 22. März in Thailand will sich der Australier entsprechend besser vorbereiten.
«Ganz sicher ist der Level sehr gut», meint der 45-Jährige. «Gegen Sykes und Rea bin ich gefahren, als sie gerade erst anfingen und sie machten mir das Leben verdammt schwer. Ich bin mir sicher, dass sie seither nicht langsamer wurden.»
Was auffällt: Fuhren früher in der Superbike-WM viele Australier und Amerikaner vorne, stellen heute Briten und Spanier die meisten Piloten. Weshalb gibt es keine guten Australier mehr?
Bayliss: «Viele der Fahrer haben zu früh aus der Australischen Meisterschaft nach Europa gewechselt. Wir müssen die nationale Meisterschaft stärken und nur die Besten sollten Übersee Rennen fahren. Heute ist es so, dass sie in Europa Rennen fahren, weil sie jemand unterstützt. Wenn sie dann keine Leistung bringen, fallen sie in ein Loch und ruinieren ihren Namen.»