MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Hat Randy de Puniet (Suzuki) die falsche Einstellung?

Von Ivo Schützbach
Ex-MotoGP-Pilot Randy de Puniet hat nach 16 von 26 Superbike-WM-Läufen 2015 nur ein Viertel der Punkte seines Suzuki-Teamkollegen Alex Lowes auf dem Konto. Die Gründe dafür.

Voltcom Crescent Suzuki hat sich vom ehemaligen MotoGP-Fahrer Randy de Puniet viel Input erhofft, um die GSX-R1000 mit der neuen Elektronik von Magneti-Marelli nach vorne zu bringen. In der Realität sieht es aber so aus, dass die Hauptarbeit von Alex Lowes erledigt wird.

«In Portimao hat Randy mein Elektronik-Set-up übernommen und fuhr damit auf Anhieb eine Sekunde schneller», erzählte der Engländer.

In Imola hat der Franzose die Suzuki in den Rennen nach vier Runden an der Box abgestellt und als unfahrbar bezeichnet, während sich Lowes über die Distanz kämpfte und so dem Team wertvolle Daten sicherte.

«Randy hat möglicherweise eine andere Attitüde», meinte Lowes gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich will Weltmeister werden. Dazu muss ich jetzt gute Resultate erobern, um in der Zukunft ein besseres Motorrad zu bekommen. Randys Karriere ist so gut wie vorbei, deshalb juckt ihn das alles nicht. Wenn das Motorrad gut ist, wird er schnell sein. So lange das nicht so ist, kümmert ihn das alles nicht. Ich versuche ein Rennen auch dann zu Ende zu fahren, wenn das Vorderrad auf Höhe des Hinterrades ist. Ich kann nicht mehr tun, als immer alles zu geben. Ich weiß, dass ich gute Ergebnisse holen werde, wenn alles passt. Wenn ich bei Tests und in Rennen korrekt arbeite und wenig stürze, wird sich das irgendwann ausbezahlen und bessere Teams zeigen Interesse an mir. Ich weiß, dass ich schnell genug bin.»

Superbike-WM schwieriger als erwartet

De Puniet hat ohne Zweifel einen Schock erlitten, als er in die Superbike-WM kam. Aus seiner Zeit als MotoGP-Pilot ist er andere Ressourcen gewöhnt, als er für Suzuki das MotoGP-Bike mitentwickelte, lasen ihm die Ingenieure jeden Wunsch von den Augen ab.

Doch das Superbike-Team von Suzuki ist ein Privateinsatz von Crescent, einem englischen Motorradhändler mit drei Niederlassungen und ohne Werksunterstützung.

«Randy ist eineinhalb Jahre keine Rennen gefahren», weiß Teamchef Paul Denning. «Und die Piloten in der Superbike-WM sind schnell. Für Randy geht es nicht nur darum die Probleme mit dem Motorrad in den Griff zu bekommen. Er muss zusätzlich verstehen, wie man ein Superbike fährt. Viele Grand-Prix-Piloten sind in die Superbike-WM gekommen und gestrauchelt. Sie müssen es hinbekommen, dass das Motorrad stabil ist, sie müssen die Pirelli-Reifen nützen, deshalb hat Randy doppelt so viele Probleme wie Alex.»

Dass der Franzose bei Suzuki Japan unter Vertrag steht, ist für das Team aus finanzieller Sicht reizvoll, aber gleichzeitig wenig hilfreich. Crescent hat keine Handhabe gegen de Puniet, Denning bleibt nichts anderes übrig als Männergespräche zu führen, wenn er an der Arbeitsmoral des fünffachen Grand-Prix-Siegers in der 250er-Klasse etwas auszusetzen hat.

Beim Blick auf den WM-Stand sind Fahrer und Team gleichermaßen unzufrieden: Alex Lowes ist trotz vollem Einsatz mit 84 Punkten nur WM-Elfter, Randy de Puniet mit mageren 22 Punkten gar nur auf Rang 18.

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