Superbike weltweit: Wie am Reglement gefeilt wird
Es gibt ein Wirrwarr unterschiedlicher Regeln in den nationalen Meisterschaften in Italien, Spanien, Großbritannien, Deutschland, Australien oder Amerika. «Das hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so entwickelt. In den 1970er-Jahren hatten alle Serien ein einheitliches Reglement», sagt Scott Smart, der technische Verantwortliche der FIM für die Superbike-WM. «Hinter den Kulissen arbeiten wir viel an diesem Thema, noch gibt es aber keinen Durchbruch. Wir haben viele Meetings, die einzelnen Serien nähern sich technisch an.»
«Mit geringen Unterschieden haben wir kein Problem», unterstreicht Gregorio Lavilla, Dornas Sport-Direktor für die Superbike-WM. «Wenn sich zum Beispiel eine Meisterschaft dazu entscheidet, dass die Seriengabel vorgeschrieben ist, warum sollten wir sie dazu zwingen, die Gabel mit Kostendeckel zu verwenden? Wir denken in eine andere Richtung. Wir überlegen uns, was ein Team oder einen Fahrer davon abhalten könnte mit Wildcard an WM-Läufen teilzunehmen, weil sie das Gefühl haben, dass sie mit ihrem Motorrad nicht konkurrenzfähig sind. Das ist der Fall, wenn es bei Motor oder Elektronik große Unterschiede gibt. Inzwischen haben wir in vielen Serien weltweit sehr ähnliche Regeln, was dies betrifft.»
Trotzdem sehen wir auch in der Saison 2015 kaum Wildcard-Fahrer. «Der Wirtschaft geht es weiterhin nicht gut», nennt Lavilla als einen Grund. «Hinzu kommt, dass diverse Topteams aus der Italienischen Meisterschaft bereits ein Team in unserer Meisterschaft haben, Barni Ducati etwa.»
Dass Markus Reiterberger mit seinem Team VanZon Remeha BMW nach Misano auch in Magny-Cours und Doha mit Wildcard starten wird, wertet Lavilla als gutes Zeichen. «Deutschland hat die stärkste Wirtschaft in Europa», weiß der Spanier. «Das Team hat auch einen Grund diese Einsätze zu bestreiten, sie wollen nächstes Jahr Teil der Meisterschaft sein.»