Motoren: BMW und Aprilia sind am zuverlässigsten
Der kapitale Motorschaden von Tom Sykes/Kawasaki in Moskau 2013
Die Dorna schrieb sich auf die Fahne, die Superbike-WM technisch abzurüsten und die Kosten im erträglichen Rahmen zu halten. Maßnahmen wie ein Kostendeckel bei Bremsen, Federelementen und Elektronik, aber auch die Einschränkung der erlaubten Anzahl von Motoren, tragen dazu bei. Braucht ein Fahrer mehr als sieben Motoren, muss er pro weiteren Motor zwei WM-Läufe aus der Boxengasse starten, 5 sec nach dem Grünlicht.
Der Nebeneffekt dieser Regel: Es lässt sich gut erkennen, welcher Hersteller zuverlässig ist und bei wem es mit der Lebensdauer der Triebwerke nicht so gut bestellt ist. Natürlich haben auch andere Faktoren Einfluss auf die Haltbarkeit der Motoren, die nicht zwangsläufig dem Hersteller anzulasten sind, wie z.B. die Sorgfalt der Mechaniker.
Im grünen Bereich sind zum Beispiel die Ducati-Piloten, mit Ausnahme des Althea-Bikes von Canepa: Werkspilot Chaz Davies hat nach Sepang sechs Motoren in Verwendung, aber nur einen Verlust zu beklagen. Bei den Kundenpiloten Matteo Baiocco (Althea) und Leandro Mercado (Barni) sind sogar alle fünf Motoren noch einsatzfähig. Die Statistik weist für Niccolò Canepa fünf defekte Triebwerke aus, der Italiener fuhr zu Saisonbeginn aber für EBR und Kawasaki. Seine kaputten Motoren gehen auf seinen Vorgänger Nico Terol zurück.
Ähnlich gut wie Ducati schneidet Aprilia ab. Jordi Torres und Leon Haslam haben jeweils sechs Motoren verplomben lassen, fünf befinden sich noch im Einsatz.
Klassenprimus in Sachen Haltbarkeit ist BMW: Ayrton Badovini hat erst vier Motoren verbauen lassen, keiner ist Defekt. Imre Toth und Gabor Rizmayer haben seit dem Saisonauftakt sogar erst jeweils zwei Motoren verwendet, je einer ist nicht mehr einsatzfähig. Diese sind jedoch auch beinahe Stock-Level.
Bei Kawasaki (Jonathan Rea, Tom Sykes, Salom, Ramos, Ponsson usw.) sorgt vor allem das Motorensterben bei den Kundenteams für eine schlechte Statistik, auch Honda und Suzuki bekleckern sich nicht mit Ruhm. Kritisch ist die Situation bei MV Agusta, wobei Leon Camier der einzige Pilot für den italienischen Kleinserienhersteller ist. Der Brite hat sein Kontingent bereits ausgeschöpft, nur vier Motoren laufen noch.
Motorrad | Fahrer | Im Einsatz | Defekt |
Aprilia | Jordi Torres | 6 | 1 |
Aprilia | Leon Haslam | 6 | 1 |
BMW | Imre Toth | 2 | 1 |
BMW | Gabor Rizmayer | 2 | 1 |
BMW | Ayrton Badovini | 4 | |
Ducati | Chaz Davies | 6 | 1 |
Ducati | Davide Giugliano | 5 | 1 |
Ducati | Mateo Baiocco | 5 | |
Ducati | Leandro Mercado | 5 | |
EBR, Kawasaki, Ducati | Niccolo Canepa | 7 | 5 |
Honda | Sylvain Guintoli | 5 | 1 |
Honda | Michael vd Mark | 6 | 4 |
Kawasaki | Jonathan Rea | 5 | |
Kawasaki | Tom Sykes | 5 | 1 |
Kawasaki | Chris Ponsson | 4 | 3 |
Kawasaki | David Salom | 5 | 2 |
Kawasaki | Gianluca Vizziello | 7 | 5 |
Kawasaki | Alex Phillis | 5 | 3 |
Kawasaki | Roman Ramos | 4 | 2 |
MV Agusta | Leon Camier | 7 | 3 |
Suzuki | Randy de Puniet | 5 | 3 |
Suzuki | Alex Lowes | 5 | 2 |