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Trennung: Aprilia-Werksteam 2016 ohne Red Devils

Von Ivo Schützbach
Die Ehe zwischen Aprilia und dem römischen Team Red Devils war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Für die Superbike-WM 2016 sieht sich Aprilia nach einem neuen Partner um.

2014 wurde die Superbike-WM nach Max Biaggi 2010 und 2012 von Sylvain Guintoli zum dritten Mal auf einer Aprilia RSV4 gewonnen. Trotzdem entschied sich der Hersteller aus Noale dazu das Werksteam zu begraben und sich 2015 auf MotoGP-Klasse zu konzentrieren.

Kaum war der Vertrag mit dem Team Red Devils unterzeichnet, dämmerte es dem Aprilia-Management, dass sie gegen Kawasaki und Ducati chancenlos sein werden, wenn sie zu viele Fäden aus der Hand geben.

Aprilia machte drei Schritte zurück, Red Devils stellt heute nur noch einen Teil des Personals und muss für ein definiertes Sponsorenbudget sorgen. Diesem Auftrag kommen sie nur bedingt nach, ist bei Aprilia zu hören.

Red Devils war schon in der Zeit vor dem Aprilia-Werksauftritt regelmäßig in Finanznöten. Es ist davon auszugehen, dass Aprilia in dieser Saison für mangelnde Red-Devils-Sponsoren einspringen muss – und sich deshalb für 2016 nach einem neuen Partner umsieht.

Aprilia stellt die Motorräder, sorgt für deren laufende Entwicklung, hat die Fahrer unter Vertrag, bezahlt die Logistik, stellt die Team-Trucks, die Hospitality sowie das gesamte Boxeninventar.

Für ein Partnerteam sind das interessante Voraussetzungen.

Red-Devils-Besitzer Andrea Petricca war weder in Laguna Seca noch letztes Wochenende in Sepang. Ihm ist wohl bewusst, dass seine Felle davongeschwommen sind.

Aprilia sucht neuen starken Partner

«Die Superbike-WM ist sehr wichtig für Aprilia, aber nur, wenn wir auch konkurrenzfähig sind», unterstrich Teammanager Dario Raimondi im Exklusivinterview von SPEEDWEEK.com. «Wir fahren in dieser Meisterschaft um vorne zu sein, das ist die zweitwichtigste Motorrad-Meisterschaft. Dieses Jahr engagieren wir uns in der Superbike-WM weniger als in den Jahren zuvor.»

Zur Zukunft des Aprilia-Teams meint Raimondi: «Bislang ist nicht entschieden, ob wir mit dem Superbike-Team weitermachen, das wird nicht vor Mitte August geschehen. Verschiedene Teams reden mit uns, es ist aber noch nicht viel passiert. Wir suchen einen stärkeren Partner mit Potenzial. Vielleicht machen wir auch wieder selbst ein Team, das beißt sich nicht mit unserem MotoGP-Engagement. Wenn wir intern ein Team auf die Beine stellen, können wir verschiedene Dinge anders angehen. Es ist auch möglich, dass wir uns aus der Superbike-WM zurückziehen. Viele Teams zeigen Interesse an unserem Team, letztlich steht und fällt alles mit dem Budget. Wenn du konkurrenzfähig sein willst, brauchst du Geld. Ein Team muss gesund sein, gut aufgestellt mit den Sponsoren und dem Personal.»

Mit welchen Teams Aprilia verhandelt, will der Teammanager nicht nach außen tragen. Er räumt lediglich ein: «Milwaukee spricht mit uns, vielleicht ergibt sich etwas. Das ist ein gutes Team mit ordentlichem Budget. Eventuell machen sie ein Satelliten-Team oder übernehmen sogar das Werksteam – nichts ist sicher.»

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