So viel «Werk» steckt 2015 noch im Aprilia-Team
Romano Albesiano wird sich 2015 mehr mit der MotoGP beschäftigen
Aprilia ist der erfolgreichste Hersteller der letzten fünf Jahre. Mit Max Biaggi (2010, 2012) und Sylvain Guintoli wurden drei Fahrer-Weltmeisterschaften gewonnen, die Herstellerwertung erreichte man gleich viermal (2010, 2012, 2013, 2014). Alle Erfolge wurden mit einem reinen Werksteam eingefahren.
Doch 2015 muss Aprilia mit den Ressourcen haushalten, das zusätzliche Engagement in MotoGP erfordert eine Einteilung der Kräfte. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com erläuterte Rennchef Romano Albesiano die Veränderungen für den Superbike-Auftritt.
Romano, wie müssen wir uns in dieser Saison den Auftritt der Teams in der MotoGP- und Superbike-WM vorstellen?
In MotoGP gibt es eine Partnerschaft mit Gresini Racing. Das Team ist also rein Gresini und wir kümmern uns um die technische Entwicklung. In der Superbike-WM ist das anders. Dort haben wir das Aprilia Factory Racing Team, das mit Red Devils kooperiert. Der Teamname setzt sich aus den Teilen Aprilia und Red Devils zusammen. Technisch und logistisch liegen die Zuständigkeiten beim Aprilia-Werksteam.
Und wie sieht es in der Rennabteilung im Firmensitz in Noale aus?
Das meiste Personal ist MotoGP zugeordnet. Wir stehen in MotoGP noch am Anfang, also müssen wir uns dort maximal einsetzen. Das steht im Gegensatz zur Superbike-WM, wo wir bereits an der Spitze sind. Wir gehen davon aus, dass wir mit einem geringeren Einsatz weiterhin auf einem guten Level bleiben werden.
Habt ihr die Rennabteilung wegen MotoGP personell gestärkt?
Die Belegschaft wurde auf beide Serien aufgeteilt und insgesamt aufgestockt. Wir haben ein paar Leute eingestellt und durch die Kooperation mit Gresini sind noch ein paar Jungs mit neuen Fähigkeiten dazugestoßen. Das Leistungsvermögen der Rennabteilung ist verbessert und wie beschrieben aufgeteilt.
Was sind deine Aufgaben bei Aprilia und werden wir dich häufiger bei den Rennen der MotoGP- oder Superbike-WM sehen?
Meine Tätigkeit in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung habe ich fast komplett abgegeben. Ich bin zwar schon noch etwas beteiligt, aber wirklich nur auf einem geringen Level. Zu 90 Prozent bin ich mit dem Rennsport beschäftigt und das wohl hauptsächlich mit MotoGP – aber das hängt auch davon ab, wo ich gebraucht werde. Ich glaube, die Hauptaufgabe der in einer Organisation verantwortlichen Person ist, den anderen so zu helfen, damit sie ihren Job machen können.