Überrascht: Max Biaggi wurde in Kuala Lumpur erkannt
Max Biaggi ist nach wie vor sehr bekannt
In seiner aktiven Karriere haben wir den sechsfachen Weltmeister Max Biaggi nie so entspannt erlebt, wie er es bei seinem ersten Wildcard-Einsatz in Misano war und wie er es auch jetzt in Malaysia ist. Am Donnerstagmittag nahm sich der Aprilia-Star viel Zeit für SPEEDWEEK.com.
Der Sepang Circuit hat dich als Wildcard-Fahrer ausgesucht, weil du in Asien nach wie vor sehr bekannt bist. Überrascht dich das?
Vor zwei Jahren war ich für TV-Sender Italia1 in Sepang, um das MotoGP-Rennen zu kommentieren. Abends ging ich nach Kuala Lumpur, um in einem Restaurant einige Freunde zu treffen. Ich konnte es nicht glauben, aber in Kuala Lumpur haben mich tatsächlich Leute erkannt, nach acht Jahren. Das hat mich überrascht.
Und es hat dich gefreut?
Ja, das habe ich nicht erwartet, wirklich nicht.
Auf der Rennstrecke kann man erwarten, dass einen die Fans erkennen. Aber in der Stadt? Das hätte ich nicht gedacht.
Ich bin mir sicher, dass der Sepang Circuit meine Bekanntheit genau eruiert hat, bevor sie den Deal mit mir eingefädelt haben. Ob sich diese Investition für die Rennstrecke lohnt.
Es gibt die MotoGP-Fahrer Rossi, Marquéz... welche bekannte Namen kommen hinter ihnen? Ich bin einer von ihnen.
Der Geschäftsführer des Sepang Circuits hat mir gesagt, dass seine Planungen für die Superbike-WM langfristig angelegt sind.
Vor zwei Jahren kamen 100.000 Fans zum MotoGP-Rennen. MotoGP gibt es in Asien aber schon seit 20 Jahren, die Rennstrecke hat in dieser Zeit kontinuierlich investiert. Erst die letzten drei oder fünf Jahre sehen wir viele Zuschauer.
Die Zuschauerzahlen des ersten Superbike-Rennens letztes Jahr waren ähnlich den ersten MotoGP-Rennen in den 1990er-Jahren. Ich hoffe, dass es keine 15 Jahre dauert, bis die Fans auch zu den Superbikes strömen.
Viele Leute verstehen den Unterschied zwischen Superbike und MotoGP nicht – sie kennen die Superbike-WM nicht.
In Malaysia ist es stets drückend heiß: Weshalb magst du Rennen bei Hitze?
Wahrscheinlich, weil ich aus einer warmen Gegend stamme. Ich wurde in Rom geboren, dort ist es nie kalt, es gefriert nie. Temperaturen unter 20 Grad sind für mich kalt. Für Rea oder Haslam ist es erst kalt, wenn es weniger als acht oder fünf Grad hat, das ist nichts für mich. Hitze und Kälte empfindet jeder anders.
Während meiner ganzen Karriere war es so, dass ich mich bei Hitze auf dem Motorrad gut fühlte, da konnte ich das Maximum herausholen.
Hast du dich seit den Rennen in Misano speziell vorbereitet oder normal trainiert?
Ganz normal und nicht einmal so viel. Ich habe trainiert, aber nicht jeden Tag wie früher.
Wie sieht dein Training aus?
Ich mache das, wobei ich mich gut fühle. Es ist ja nicht mehr so, dass ich mir für die Zukunft etwas aufbauen muss. Ich will nur meinen Level halten. Natürlich habe ich nicht mehr meine maximal Stärke, aber ich bin okay.
Ich mag es zu joggen, manchmal fahre ich Rennrad. Am meisten mag ich auf dem Motorrad zu sitzen, Supermoto wenn möglich.
In Misano wurdest du rund um die Uhr vom italienischen Fernsehen begleitet. Habt ihr für Sepang etwas Ähnliches geplant?
Nach Misano war ich ausgepumpt – auf eine gute Art. Mir war klar, worauf ich mich eingelassen habe. Aber es hat mir das Blut ausgesaugt, ein hartes Wochenende.
In Sepang wird mich ein Kameramann in der Box begleiten, während der Trainings werden wir einige Sachen zusammen machen. Verglichen mit Misano wird es aber viel weniger sein.