Honda rechnet fest damit, dass Sylvain Guintoli geht
Sylvain Guintoli schaut sich nach einem schnelleren Motorrad um
Die Honda CBR1000RR gehört zu den ältesten Motorrädern im Feld der Superbike-WM, aus Japan gibt es keine Signale, dass bald ein neues Modell auf den Markt kommt.
Weltmeister Sylvain Guintoli ist ?derzeit WM-Sechster, zwei vierte Plätze in Sepang markieren seine Highlights. Teamkollege Michael van der Mark stürmte bei seinem Heimrennen in Assen zwar zweimal auf Rang 3, das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Honda CBR1000RR längst kein Maßstab mehr ist.
Während van der Mark einen Honda-Vertrag für 2016 besitzt und gesetzt ist, geht der weltgrößte Motorrad-Hersteller davon aus, dass Guintoli das Pata-Team nach dieser Saison verlassen wird.
«Ich denke, dass Sylvain nicht bei uns bleiben wird», befürchtet Pieter Breddels, Technischer Koordinator des Honda-Teams. «Die bisherige Saison ist kein Erfolg, es läuft schlechter als erwartet. Während der Wintertests dachten wir, dass wir gut dabei sind. Dann ist Sylvain in Jerez leider gestürzt und war verletzt. In Phillip Island sah van der Mark nicht so schlecht aus, wir dachten, dass alles okay ist. Aber wir brauchen bestimmte Strecken wie Phillip Island oder Assen, um dabei zu sein. Das neue technische Reglement funktioniert für uns nicht, das Feld ist nicht ausgeglichen. Kawasaki ist vorne, Ducati kann mithalten, Aprilia ist nicht konkurrenzfähig und wir sind noch dahinter, zusammen mit Suzuki.»
Mit 33 Jahren kann es sich Guintoli nicht leisten, eine weitere Saison auf nicht siegfähigem Material zu bestreiten. Doch die Auswahl an Klassebikes für 2016 ist mager. Kawasaki macht mit WM-Leader Jonathan Rea und Ex-Weltmeister Tom Sykes weiter, das Ducati-Werksteam bleibt bei Chaz Davies und Davide Giugliano.
Wie es mit dem Aprilia-Werksteam weitergeht, ist unklar. Guintoli wird seit Wochen mit dem neuen Yamaha-Werksteam in Verbindung gebracht. Entpuppt sich die R1M als siegfähig, ist Yamaha Guintolis wahrscheinlich einzige Chance, nächstes Jahr auf höchstem Niveau zu fahren.