Pere Riba: «Mein Job ist meine Leidenschaft»
Pere Riba (li) und Jonathan Rea wurden 2015 Superbike-Weltmeister
46 Jahre ist Pere Riba alt, doch seine Erfahrung im Motorradrennsport ist immens. Sein erstes Rennen bestritt er im Alter mit 16 Jahren, danach folgte eine über 20 jährige Karriere auf zwei Rädern. «Ich bin bis 2007 ununterbrochen Rennen gefahren», unterstreicht Riba. «Während meiner Karriere hatte ich das Glück, in vielen verschiedenen Serien zu fahren. Da waren die Weltmeisterschaften mit 80, 125 und 250ccm, die 600er Europameisterschaft, 24-Stunden-Rennen, die Britische Supersport Serie sowie die Supersport- und Superbike-WM und die MotoGP.»
Wie viele Rennen er gefahren hat, kann der zugängliche Riba nicht sagen. Seine Zeit in der MotoGP ist ihm aber besonders in Erinnerung geblieben. «Das war 2002, das letzte Jahr der Zweitakter», erzählt der Haudegen grinsend. «Mein Motorrad war ein Biest ohne Elektronik und mit einer extrem spitzen Leistungskurve – ich habe dieses Bike geliebt!»
«Meine bevorzugte Kategorie waren aber die Supersport-Maschinen, sie passten zu meinem natürlichen Fahrstil einfach am besten und mit dem Viertakter habe ich mich gut gefühlt», erzählt Riba weiter. «2003 fuhr ich für Kawasaki in der Supersport-WM und seitdem habe ich ein gutes Verhältnis zu den Ingenieren im Werk. Bis 2010 war ich als Testfahrer tätig.»
Parallel arbeitete Riba an seiner Karriere nach seiner aktiven Zeit und war maßgeblich daran beteiligt, dass das spanische Provec-Team den Werksauftritt von Kawasaki in der Supersport-WM übernahm, ab 2011 in der Superbike-WM. Bereits seit 2010 arbeitete Riba dort als Chefmechaniker. «Da habe ich zuerst mit Joan Lascorz gearbeitet, einer der talentierteten Piloten mit denen ich jemals arbeiten durfte», erinnert sich Riba. «Nach seinem fürchterlichen Unfall mit Loris Baz.»
«Die letzte Saison mit Jonathan Rea... alle wissen, dass er ein guter Pilot ist. Aber er war viel besser als ich es erwartet hatte. Es ist 100% fokussiert und strebt immer nach Verbessungen.», lobt Riba. «Mein Job ist meine Leidenschaft und jetzt ist meine Herausforderung, die Superbike-WM als Cheftechniker zu gewinnen – und mit Jonathan zum zweiten Mal in Folge. Mit ihm konnte ich weiter lernen und an meinen Fähigkeiten feilen.»