Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Wie tief Aprilia für Max Biaggi in die Tasche griff

Von Ivo Schützbach
Ein Augenschmaus: Max Biaggi auf der Aprilia RSV4

Ein Augenschmaus: Max Biaggi auf der Aprilia RSV4

2015 sahen wir in der Superbike-WM zwei Wildcard-Einsätze von Superstar Max Biaggi. Aprilia betrieb dafür ungeheuren Aufwand, bekam jede Menge Aufmerksamkeit und die Kosten blieben überschaubar.

Neben dem Comeback von Troy Bayliss in Australien und Thailand gehörten die Wildcard-Einsätze von Max Biaggi in Misano und Sepang zu den Höhepunkten der Superbike-Saison 2015.

Biaggi brauste bei seinem Heimrennen in Italien zweimal auf Rang 6, im ersten Rennen in Malaysia eroberte er als Dritter sogar einen Podestplatz. Der italienische TV-Sender Mediaset begleitete den Star auf Schritt und Tritt und sorgte so für Aprilia für jede Menge Publicity.

«Einen Monat vor dem Rennen mussten wir bei der Dorna die Wildcard beantragen und das Nenngeld bezahlen», erklärte Aprilia-Teammanager Dario Raimondi SPEEDWEEK.com. «1000 Euro betrug das Nenngeld, 5000 Euro mussten wir für die Pirelli-Reifen bezahlen. Und Max brauchte eine internationale Lizenz von der FIM. Insgesamt kostete das Misano-Wochenende für Max zirka 30.000 Euro. Da sind Kosten für die Vorbereitung aber nicht eingerechnet.»

Der Italiener weiter: «Für einen Wildcard-Einsatz musst du sicherstellen, dass du eine Crew hast, logistisch gibt es einiges zu organisieren – wir waren zehn Mann mehr als normal. Diese brauchten für vier Tage ein Hotel und mussten verpflegt werden. Wir brauchten einen extra Auflieger für Max und mussten um die Ersatzteilversorgung schauen. Weil er andere Sponsoren als das Werksteam hatte, musste die Verkleidung anders beklebt und die Boxenstellwände angepasst werden. Es sollte ja alles schön aussehen. Max stellt andere Ansprüche als andere Wildcard-Fahrer. Für ihn haben wir neue Teamkleidung anfertigen lassen, das macht man normal nicht. Für das Design des Motorrades ließen wir fünf Entwürfe machen und wählten dann den besten. Letztlich mussten wir für ein Rennen ein neues Konzept auf die Beine stellen. Das ist nicht einfach, wenn du das auf höchstem Niveau bewerkstelligen willst.»

Für das Rennen in Sepang war die Abwicklung einfacher, Aprilia musste lediglich mehr Material verfrachten und zusätzliches Personal nach Malaysia schicken.

«Das war teurer als der Misano-Einsatz, wegen der Fracht- und Flugkosten», so Raimondi. «Aber Max war gut für alle: Für die Meisterschaft, für die Zuschauer vor Ort und auch für Aprilia. Jeder hat über Max geredet, über ihn wurde in Italien auch in den täglichen Nachrichten berichtet. Das schafft kaum ein anderer Fahrer. Wir haben die Wildcard-Einsätze mit ihm aber nicht nur gemacht, weil wir uns einen Profit davon versprachen, sondern weil wir es wirklich wollten. Wir wollten, dass er konkurrenzfähig ist, es ging nicht nur um das Image.»

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