Sensation: Anthony West (34) in Sepang beste Kawasaki
Anthony West fährt bereits in der achten Weltmeisterschafts-Klasse
Weil Sylvain Barrier (Handbrüche) und dessen Ersatz Lucas Mahias (Wirbelbrüche) verletzt sind, darf Anthony West in Sepang für das italienische Team Pedercini Kawasaki Superbike-WM fahren. Der Einstand des 34-Jährigen verlief prächtig: West preschte am Freitag im Qualifying als bester Kawasaki-Fahrer auf Platz 9 und qualifizierte sich damit direkt für Superpole 2 am Samstag, in welcher die Startplätze 1 bis 12 ausgefahren werden.
Der Australier demonstrierte auf dem 5543 Meter langen und neu asphaltierten Sepang International Circuit, dass die ZX-10R des Pedercini-Teams nicht so langsam ist, wie von einigen Fahrern behauptet wird und wurde.
West verlor bei seinem ersten Einsatz auf einem Superbike 0,792 sec auf die Bestzeit von Youngster Lorenzo Savadori auf der IodaRacing-Aprilia. Als Neunter ist er einen Wimpernschlag schneller als die Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea und Tom Sykes, die direkt hinter ihm landeten.
«Ich war in Thailand für die Asien-Meisterschaft, als mir dieser Job angetragen wurde», erzählte West SPEEDWEEK.com. «Ich hatte nur einen kurzen Flug. Zuerst dachte ich, wir müssten viel an der Abstimmung ändern. Aber ich bin aufgestiegen und alles fühlte sich recht ordentlich an. Nichts ist seltsam, ich mag größere Motorräder sowieso lieber als 600er.»
Der 34-Jährige fuhr bis auf ein Superbike schon beinahe alles, was es in einer Straßen-Weltmeisterschaft gibt: «Ich fuhr Superstock und testete 2007 oder so ein Ducati-Superbike. Ein Rennen bestritt ich damit aber nie. Superbike ist die achte Weltmeisterschaft, in der ich am Start bin! Zuvor fuhr ich 125er-, 250er-, 500er-, Moto2- und MotoGP-WM, außerdem Supersport- und Endurance-WM. Jeder fragt mich wo ich hingehöre, aber ich habe kein Zuhause.»
Den Großteil der knapp 8/10 sec verliert West in Sepang nach eigenen Angaben aus den Kurven hinaus. «Dort werde ich von allen in der Pfeife geraucht», ist ihm aufgefallen. «Auf dem Rest der Strecke mache ich einen Teil des Rückstands wieder wett. Ich erzählte dem Team, was ich am Motorrad geändert haben möchte, aber das gehört wohl zum Charakter der Kawasaki. Mal sehen, was wir aus ihr herausholen können. Das Team arbeitet schon lange mit diesem Motorrad, ich vertraue ihnen und folge ihrem Weg. Sie werden schon das richtige Setting hinbekommen.»