Iodaracing (Aprilia): «Wir wollen Rennen gewinnen»
Giampiero Sacchi zieht eine erste Bilanz in der Superbike-WM
In der MotoGP war Iodaracing nur schmuckes Beiwerk, für halbwegs ansprechende Ergebnisse kam das Team von Giampiero Sacchi nicht in Frage – allein schon wegen der wenig konkurrenzfähigen Aprilia. Dazu wurde Iodaracing 2015 vom schwere Sturz von Pilot Alex De Angelis arg gebeutelt. Mit der Ungewissheit, ob der San Marinese zurück zu seiner früheren Form findet, wechselte das Team auf den letzten Drücker in die Superbike-WM und sorgte so für den Verbleib von Aprilia in der seriennahen Motorradweltmeisterschaft.
«Der erste Sieg in dieser Saison war und ist die Genesung von Alex», betont Teamchef Sacchi. «Das zu versuchen zu erklären, ist unmöglich. Man kann über den Unfall sprechen, aber so lange man nicht direkt davon berührt ist und weiß, wie es ist im Krankenhaus vor der Tür auf den Doktor zu warten, der einem sagt, was los ist... Wenn du dann wieder zu Hause bist und es ausgestanden ist, dann kannst du wieder über Rennen reden.»
Doch für die Ergebnisse sorgt im Moment vor allem Superbike-Rookie Lorenzo Savadori, dessen Talent als aktuelle Superstock-1000-Cup-Champion unbestritten ist. «Ich hatte ihn noch nie fahren sehen, aber als wir über diese Möglichkeit sprachen sagte ich ja, denn es ist die beste Kombination, die man bekommen kann – der Fahrer mit der Erfahrung und dann der Rookie», sagte Sacchi weiter. «Ich habe nicht erwartet, dass er so schnell ist, aber nach dem Qualifying von Australien habe ich gedacht‚ wow! Ich habe gewusst, dass er bereit für Großes ist.»
Soweit alles gut? Nicht unbedingt. Für 2017 verhandelt Aprilia mit dem britischen Milwaukee-Team, um sich wieder standesgemäß in der Superbike zu präsentieren, was nicht gerade für Vertrauen zu Iodaracing spricht. Podiumsplätze oder Siege würden Sacchi helfen, sein Team ins rechte Licht zu rücken. Beste Ergebnisse waren bisher vierte Plätze in Assen und Donington.
«Wenn Alex zu Saisonbeginn fitter gewesen wäre, hätten wir vielleicht bei den Ergebnissen noch mehr erhoffen dürfen, aber die Situation ist wie sie ist und wir sind happy», meint der Italiener trotzig. «Aber... gleichzeitig sind wir auch nicht happy, weil wir bis jetzt noch nicht auf das Podest gekommen sind und keine Sieg haben! Wir sind hier, weil wir gewinnen wollen.»