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Lausitzring: Nicky Hayden (Honda) fährt Rekordrunde

Von Ivo Schützbach
Von den Superbike-Teams testeten Honda, Yamaha und Kawasaki drei Tage lang auf dem Lausitzring, um sich auf den deutschen WM-Event Mitte September vorzubereiten.

Die Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea und Tom Sykes waren halb privat in der Lausitz, jeder von ihnen hatte nur seinen Crew-Chief, einen Mechaniker und eine Serienmaschine mit Slick-Reifen dabei. «Ich war mit dem Serienbike nur fünf Sekunden langsamer als die Spitze», grinste Sykes. «Ich hatte nicht mal einen anderen Auspuff dran. Auf der Gegengerade konnte ich die Vögel hören, das war schön.»

Während Sykes mit einer originalen Serien-ZX-10R fuhr, an der sogar die Lichter brannten, waren an Reas Kawasaki die Federelemente, der Auspuff und die Verkleidung geändert. «Für uns ging es nur darum, die Rennstrecke kennenzulernen», sagte der Weltmeister zu SPEEDWEEK.com.

Volles Testprogramm für Honda

Honda nützte den Lausitz-Test nicht nur als Vorbereitung für das Rennen im September, Nicky Hayden und Michael van der Mark hatten auch einige neue Dinge zu probieren.

Die Elektronik-Software bekam ein Update, wobei es sich um funktionelle Änderungen etwa für die Startstrategie handelt, die keinen Einfluss auf die Performance haben.

Nissin brachte neue Bremszangen mit, die ursprünglich für die Moto2-WM entwickelt wurden. Sie sorgen für mehr Bremsleistung bei weniger Krafteinsatz.

Auch mit einem anderen Lenkkopfwinkel wurde experimentiert. «So etwas kann man an einem Rennwochenende nicht probieren», bemerkte Hondas Technischer Leiter Pieter Breddels. «Wir machten ihn etwas flacher, beim geradeaus Bremsen ist das Motorrad damit stabiler, das Einlenken und Richtungsänderungen sind damit aber schwieriger. Auf die Rundenzeit hat diese Änderung keine Auswirkung.»

Hayden versuchte erstmals eine Kupplung von EVR statt der bewährten von HRC. Ohne klaren Vorteil wird es aber keine Umstellung geben.

Weil ab 2017 mit den Original-Drosselklappen gefahren werden muss, verzichtete Honda teilweise auf die Splittung der Drosselklappen, um ein Gefühl für die Auswirkungen zu bekommen.

In 1:36,8 min fuhr Nicky Hayden die schnellste Runde während der zwei Testtage und zugleich Streckenrekord. Der Amerikaner verwendete als Einziger einen Qualifyer-Reifen.

Yamaha arbeitete an der Basisabstimmung

Für Yamaha-Werksfahrer Sylvain Guintoli ging es nach dreieinhalb Monaten Verletzungspause darum, sich wieder ans schnelle Fahren zu gewöhnen. Den Großteil der Testarbeit übernahm Teamkollege Alex Lowes, es ging vor allem um die Erprobung neuer Chassis-Teile.

«Für uns war das kein richtiger Bike-Test», hielt Yamaha-Teamchef Paul Denning fest. «Es ging mehr darum, dass die Fahrer die Strecke kennenlernen und wir uns eine gute Basisabstimmung erarbeiten, um für den Renn-Freitag einen guten Startpunkt zu haben.»

An die Zeiten des ersten Lausitz-Tests im Juli kamen Honda und Yamaha auf Rennreifen nicht heran. Vizeweltmeister Chaz Davies fuhr damals mit seiner Ducati 1199 Panigale R in 1:37,0 min Bestzeit und war damit deutlich schneller als alle Rekorde. Respektabel: Alex Lowes und Nicky Hayden waren mit Rennreifen nur 3/10 sec langsamer als Davies.

Zum Vergleich:

Die Qualifying-Bestzeit aus 2006: Troy Bayliss (Ducati) in 1:37,623 min.

Schnellste Rennrunde aus 2007: Noriyuki Haga (Yamaha) in 1:38,622 min.

Markus Reiterberger fuhr im IDM-Qualifying 2015 mit seiner BMW 1:37,5 min.

Zeiten Lausitzring-Test 17./18. August 2016:

1. Alex Lowes (GB), Yamaha, 1:37,3 min
1. Nicky Hayden (USA), Honda, 1:37,3
3. Michael van der Mark (NL), Honda, 1:37,6
4. Sylvain Guintoli (F), Yamaha, 1:38,3

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